Es ist wie im richtigen Leben: Durch eine*n neuen Geliebten wird man ein Stück weit zu einer neuen Person. Das Badener Museum Langmatt hat deshalb rechtzeitig auf den Frühling verschiedene Bilder aus der Sammlung gepaart mit neuen Objekten, um ihnen neues Leben einzuhauchen.
Museum Langmatt Baden | Seitensprünge – Impressionismus ohne Sockel
- Publiziert am 7. März 2018
Einladung zum Fabulieren: Was macht ein Weinregal neben Cézannes «Château noir»? Das Museum Langmatt stellt seine Sammlung in einen neuen Kontext.
Seitensprünge mit Underdogs
Sieben herausragende Werke des französischen Impressionismus aus der Sammlung des Museums Langmatt suchten sich einen Liebhaber. Die Wahl der Meisterwerke fiel jedoch nicht auf andere Meisterwerke oder zeitgenössische Kunst, sondern auf Alltagsobjekte aus dem Fundus der Langmatt, auf «Underdogs» aus dem Keller: Die «Kirche von Moret» (1893) von Alfred Sisley begegnet einem alten Eisengeländer, der «Herbst in Eragny» (1899) von Camille Pissarro verguckt sich in ein Regal mit eingetrockneten Farben, und «Château Noir» (um 1904) von Paul Cézanne präsentiert sich neuerdings galant neben historischen Weinregalen, riesengross und voluminös wie Käfige.
Humorvolle Paarungen und neue Sichtweisen
Ein filigraner, visueller und/oder inhaltlicher Faden verbindet die ungewöhnlichen Paare, die spielerisch und nicht ohne Humor an festzementierten Vorstellungen des absoluten, unumstösslichen Meisterwerkes rütteln. Fixe Wert- und Wahrnehmungsmechanismen werden hinterfragt und neue Sichtweisen auf altbekannte Werke ermöglicht.