Alex Hanimann setzt sich der Flut an Bildern und Texten aus, die ihn täglich umspült und strukturiert sie in einem zweiten Schritt durch Abzeichnen und Kopieren. Im Museum Bellpark in Kriens gewährt er erstmals Einsicht in das Verfahren seiner Auseinandersetzung.
Museum Bellpark | Alex Hanimann
- Publiziert am 22. Mai 2016
Die Flut analysieren
Der Künstler Alex Hanimann (*1955) ist ein Sammler und Enzyklopädist. In der einen Rolle setzt er sich der Flut an Bildern und Texten aus, die uns täglich umspült. In der anderen versucht er, diese Fülle von Verweisen analytisch zu erfassen und eine Struktur in sie zu bringen. Dazu zeichnet er ab oder um, paust und kopiert, was er an Bildvorlagen in unserer vielfältigen Medienwelt auffinden kann. Oft ist diese Transformation mit einer Vereinfachung oder Abstrahierung verbunden. Dabei legt er sein Schaffen an der Schnittstelle zwischen existentieller Chiffre und anonymem Zeichen, zwischen Vorstellung und Realität an. So hat Hanimann einen riesigen Fundus von Bildmaterial zusammengetragen, ein persönliches Archiv, das mittlerweile zu einem beinahe unüberblickbaren Kontinent angewachsen ist.
Zurück an den Ursprung
Erstmals ermöglicht Hanimann nun einen umfassenden Einblick in dieses Material, das sich, in unterschiedliche Themen und Kapitel gegliedert, in den Archivschränken seines Ateliers sedimentiert hat. Obwohl dieser Bestand bisher nicht in Ausstellungen zu sehen war, machen seine Blätter einen wichtigen Aspekt der Arbeit des Künstlers aus. Sie bilden die Grundlage, auf welcher er sein Werk erarbeitet und in einem zweiten Schritt durch die Verwendung unterschiedlicher Medien bzw. technischer Verfahren ausformt. Mit dem Projekt für das Museum im Bellpark geht Hanimann sozusagen zurück an den Ausgangspunkt seiner Arbeit und gewährt Einsicht in die Verfahren und Strategien seiner künstlerischen Auseinandersetzung.