Hans Schweizer wird im Kunst(Zeug)Haus erstmals mit Werken aus all seinen Schaffensperioden ausgestellt. Ein noch nie gezeigtes Werkensemble der 1980er-Jahre bildet den Ausgangspunkt der Schau, die bis in die Gegenwart reicht. Der Künstler besticht dabei durch seine unbeirrbaren Beobachtungen und seine unorthodoxe, sich selbst treue Positionierung.
Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona | Hans Schweizer
«Ich habe alles immer nur zweidimensional gemacht.» Hans Schweizer hat sechzig Jahre lang gezeichnet und gemalt, still und präzis beobachtet.
Immer Zeichnen
Hans Schweizer wird 2022 achtzig Jahre alt. Er war in St. Gallen, Paris, Toronto, Zürich, Berlin und im Appenzell zuhause. Die Ausstellung im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona gibt der unbeirrbaren Formgebung seiner Beobachtungen Raum, seinem steten Positionieren in einer Welt, deren Krisen und Unstimmigkeiten ihn beschäftigen. Neben repräsentativen Werkgruppen aller Schaffensjahre bilden aktuelle Arbeiten sowie ein umfassendes, noch nie gezeigtes Konvolut die Schwerpunkte der Schau. Schweizers jüngere Zeichnungen und Bilder entstehen mit einem Farbton oder zwei Farbtönen, stets in spannungsvollen, unerwarteten Farbklängen. Vorrangiges Thema darin sind Licht und Schatten. Sie bieten dem Künstler ein fast grenzenloses Thema, das er in vielfältigen Sujets behandelt. Mit der Wahl der Farben nimmt er erfasste Lichtsituationen auf und taucht das Gesehene in eine subjektiv erfahrene und erfahrbare Atmosphäre. Schweizers Bilder erheben keinen realistischen Anspruch, sondern geben das Dargestellte als konzeptuelle Weltsicht wieder, vermitteln das ihnen zugrunde liegende Erlebnis und sind Ausdruck von Lebendigkeit.
Eine Schenkung als Ausgangspunkt
Anfangs der 1980er Jahre begann Alexander Schmidheiny mit seinem Jugendfreund, dem Kunsthändler Thomas Amman, eine Sammlung moderner Kunst aufzubauen. Diese umfasste bedeutende Werke von Andy Warhol, Robert Ryman, Sigmar Polke, Cy Twombly und Brice Marden. Durchaus auch als Mäzen und Förderer erwarb Alexander Schmidheiny über knapp zehn Jahre hinweg, von 1980 bis 1989, zahlreiche Arbeiten von Hans Schweizer, die eine formale Nähe zum amerikanischen Expressionismus aufweisen. Schmidheiny, für den die Kunst als Lebenselixier galt, war nicht nur ein Sammler Schweizers, sondern auch freundschaftlich mit ihm verbunden. Nach dem Tod von Alexander Schimdheiny gelangten 29 Werke von Hans Schweizer über Thomas Schmidheiny im Jahr 2012 als Schenkung ans Kunst(Zeug)Haus. Eine Auswahl dieser Schenkung bietet den Auftakt für die Einzelausstellung zum 80. Geburtstag von Hans Schweizer.