In Los Angeles, wo der Künstler mit seiner Familie seit 2019 wohnt, war die Situation die gleiche wie weltweit. Lockdown, Ausgangsbeschränkungen, Home Schooling. Seine Kinder blieben während knapp eines Jahres hauptsächlich zu Hause. Keine Eröffnungen, keine Reisen: Klausur im Studio war angesagt. Entstanden sind in dieser Zeit Historienbilder fast klassischen Zuschnitts.
Kunstmuseum St.Gallen | Make Plans God Applauds
Für die Lokremise hat Michael Williams in der Zeit der fortschreitenden Pandemie sechs grossformatige Gemälde geschaffen.
Computergenerierte Überlagerungen
Die Collage Paintings sind das Ergebnis von computergenerierten Überlagerungen und Kombinatoriken, die als Papierausdrucke auf eine Leinwand aufgebracht und nochmals mit Farbe überarbeitet wurden. Klassische Collagen also, wie seit den befreienden Tagen von DADA, als das in Zeitungen und Illustrierten aufgebotene fotografische Bild erstmals in die Kunst einfloss.
Kreative Zeit während des Lockdowns
Die gravierenden Einschränkungen unseres alltäglichen Lebens ausserhalb der eigenen vier Wände ergaben eine natürliche Konzentration auf das Private, sodass vieles in der letzten Zeit der Pandemie in der historischen Kleinfamilie kondensierte. Diese blieb der einzige unmittelbare Kontakt, umgeben von einem grenzenlosen Trauma globalen Ausmasses. Die Bilder von Michael Williams reflektieren, verändern und bewegen unseren Blick von aussen nach innen, und so haben die neuen Werke sicherlich Aspekte dieser Zeit aufgenommen, auch wenn die Collage Paintings keine unmittelbare Paraphrase der COVID-19-Pandemie darstellen. Es ist eine grossartige Fülle und ein einzigartiges Kondensat einer Zeit, das in der Kunstzone der Lokremise zu sehen ist.