«Ich bin auch eine Zeichnung», behauptet Ante Timmermans. Mit der Ausstellung des Holländers präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen eine echte Entdeckung, wie man sie sich öfters auch von anderen grossen Häusern wünschen würde.
Kunstmuseum St.Gallen I Ante Timmermans
Zwischen Disneyfication und Gotham CityÄsthetik
Was ist eine Zeichnung? Die grundlegende Frage hat Timmermans in ein eigentliches künstlerisches Universum übersetzt mit Alltagsbeobachtungen, Systemanalysen oder Visionen urbaner Räume zwischen Disneyfication und Gotham City-Ästhetik. Die Stadt als Metapher sowie der Schaffensprozess an sich bilden die Grundlagen seines künstlerischen Handelns. Es sind im Grunde poetische Reflexionen über die Welt, erfasst im flüchtigen Medium der Zeichnung. Und trotz zuweilen düsterer Visionen gelingt es dem Künstler auf humorvolle Weise, Vertrautes absurd erscheinen zu lassen – gleichsam als ‹desillusionierter Traum eines urbanen Poeten›. Mit der Ausstellung des Holländers präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen eine echte Entdeckung, wie man sie sich öfters auch von anderen grossen Häusern wünschen würde.
Ante Timmermans
Der 1976 im belgischen Ninove geborene Ante Timmermans gilt seit seinem Beitrag zur Manifesta 9 als einer der spannendsten Zeichner der Gegenwartskunst. Seine Installation «Make a Molehill out of a Mountain (of Work)» (2012) basiert auf einer zeichnerischen Arbeit, wird jedoch räumlich und performativ erweitert.