Die Plastikerin und Performancekünstlerin Grace Schwindt verwendet für ihre Installationen raumgreifende Bühnenbilder mit theatralischen Elementen, skulpturalen Kostümen und Requisiten, die sich auf einen spezifischen Ort oder Schauplatz beziehen. Eine Entdeckung sondergleichen und zum ersten Mal in einem Schweizer Museum zu sehen.
Kunstmuseum St.Gallen | Grace Schwindt - Defiant Bodies
Die Künstlerin analysiert die Rolle die Körper, Sprache und Objekte bei der Konstruktion von Geschichte und Erinnerung spielen.
Grace Schwindt (*1979, Offenbach) arbeitet mit Film, Live-Performance, Skulptur und Zeichnung. In ihrer Arbeit entfaltet sie visuelle Erzählungen, die die Auswirkungen der kapitalistischen Kultur auf den Körper und die Psyche des Einzelnen untersuchen. Viele ihrer Arbeiten untersuchen Aspekte historischer Ereignisse mit dem Schwerpunkt auf sozialen Beziehungen. Die verschiedenen verwendeten Medien sind miteinander verbunden und verflochten, Formen von Kostümen tauchen in Zeichnungen wieder auf, während Skulpturen performative Gesten widerspiegeln.
Defiant Bodies
Im Ausstellungsrundgang platziert sie skulpturale Körper sowie Arrangements und verwendet hierfür eine konzise Choreografie, die auf Themen wie Ausgrenzung, Zerstörung, Gewalt und Wandel, aber auch Fürsorge und Zuwendung beruht. Die Balance zwischen Fragilität und Stärke ist stets unbeständig. Die Künstlerin untersucht, wie historische Ereignisse soziale Beziehungen formen und beeinflussen und wie Geschichtsschreibung und Erinnerung konstruiert werden. Gespräche, die sie mit unterschiedlichen Menschen, unter anderem Künstler:innen, Aktivist:innen oder auch Familienmitgliedern führt, dienen oft als Ausgangspunkt für fiktionale Dialoge, die in disziplinübergreifenden Performances interpretiert und vorgetragen werden. Objekte und Zeichnungen erweitern das bühnenartige und performative Setting, das Grace Schwindt für die Präsentation im Kunstmuseum St. Gallen, ihre erste in einem Schweizer Museum, mit einer Aussenskulptur bis in den Stadtpark ausgreifen lässt.