Das Kunstmuseum zeigt den «James Dean der Kunst» Blinky Palermo. Die Werkauswahl vereint rund 60 Arbeiten, die den innovativen Umgang des Künstlers mit Farbe erlebbar machen.
Kunstmuseum St. Gallen | Palermo
Who knows the beginning and who knows the end
1943 als Peter Schwarze in Leipzig geboren, gilt Blinky Palermo als mystische Figur der Kunst. Das hängt mit seinem frühen Ableben 1977 auf einer Südseeinsel zusammen, findet indes auch eine Entsprechung im Werk. Dieses entzog sich traditionellen Kategorisierungen und kreiste dennoch permanent um das klassische Thema Farbe. An der Kunstakademie Düsseldorf war er Meisterschüler bei Joseph Beuys, dort traf er auf Künstlerkollegen wie Imi Knoebel oder Gerhard Richter. Sich von seinem Lehrer distanzierend, führte seine Beschäftigung mit Kasimir Malewitsch zu einem experimentellen Umgang mit den Möglichkeiten von Form und Farbe. In seiner Malerei überwand er das überlieferte Bildformat, das er zu Farbobjekten ausformte oder direkt in den Raum übertrug. Heute gilt Blinky Palermo, dessen Schaffen bereits zu Lebzeiten grosse Anerkennung fand, als einer der wegweisenden Künstler für die radikale Erweiterung des Tafelbildes. Die Ausstellung, in Kooperation mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster entstanden, ist seine erste umfassende Museumsausstellung seit 1997 in der Schweiz. Sie vereint rund sechzig Arbeiten aus allen Schaffensperioden, in denen die offene, alle Eingrenzungen überschreitende Farbwirkung und die flüchtigen Qualitäten des Malerischen spürbar werden.