Der 1907 in St. Petersburg geborene Théodore Strawinsky, ab 1910 teils in der Schweiz aufgewachsen, war der älteste Sohn des Komponisten Igor Strawinsky. Anders als sein Vater hat er sich der Malerei verschrieben. Das Kunstmuseum Appenzell zeigt sein Œuvre, das poetisch, subtil und mythisch ist.
Kunstmuseum Appenzell | Théodore Strawinsky | Lied der Stille
- Publiziert am 20. Januar 2016
Unmittelbare Umgebung
Théodore Strawinsky entwickelte bereits als Kind ein besonderes Zeichentalent, das sich in beobachteten Strassenszenen, fantasievollen Schlachtenbildern und Wiedergaben von Bühnenbildern der Konzerte seines Vaters manifestierte. Nach 1920 lernt er im Pariser Umfeld seines Vaters wichtige Künstler kennen, darunter Georges Braque, Pablo Picasso und André Derain, den Strawinsky als seinen eigentlichen Lehrmeister bezeichnete. Von 1930 bis 1932 besucht er die Académie Lhote in Paris. Der Maler André Lhote, Vertreter eines naturalistisch-dekorativen Kubismus, prägte in entscheidender Weise die künstlerische Entwicklung Strawinskys. Ab 1930 arbeitet Strawinsky für verschiedene Bühnen, kooperiert mit Schriftstellern – in der Hauptsache aber hält er zeichnerisch und malerisch seine unmittelbare Umgebung fest: Familienmitglieder, Freunde, Wohnungen, Landschaften. In einzelnen Werkreihen umkreist er aber auch Motive wie Zirkus oder den Akt.
Freier Künstler in der Schweiz
Ab 1942 lebt Strawinsky bis zu seinem Tod in der Schweiz. Er arbeitet als freier Künstler. Ab 1948 kann er einige Grossaufträge für Kirchen ausführen. 1987 erblindet Strawinsky. 1989 stirbt er in Genf. Anhand einer Auswahl von etwa siebzig Stillleben, Porträts, Landschaften, Zeichnungen und Bühnenentwürfen des neusachlichen Malers wird das Œuvre Strawinskys vorgestellt: ein Werk, das still und poetisch, subtil und mythisch ist.