Das Kunsthaus Bregenz zeigt eine neue Werkfolge von Markus Schinwald. “Vanishing Lessons” ist ein surreales Panopticum auf drei Stockwerken, das den Besucher nicht unberührt lässt. Nicht verpassen!
Kunsthaus Bregenz | Markus Schinwald
Thematisch geht es Markus Schinwald (*1973 in Salzburg) in seinen Arbeiten um die psychologische Auseinandersetzung mit Raum und Körper, um das Unbehagen und die irrationalen Tiefen des individuellen und kollektiven Seins. Spielerisch verschmelzen in seinem Werk die verschiedensten Medien – von beklemmenden Filmen zu marionettenhaften Skulpturen, von überarbeiteten historischen Gemälden zu prothetischen Design- und Kleiderentwürfen –, die subtil miteinander choreografiert werden. Mit seinen Filmen und gebauten Räumen erzeugt Markus Schinwald durch Fragmentierung und traumartige Brüche überraschende Lücken im narrativen Grundgerüst seiner Werke, die zu stark ästhetisierten Bildern und verrückten Verschiebungen der Realitätsebenen führen. In seiner bisher größten Einzelausstellung in Österreich wird Markus Schinwald mit einer neuen Werkfolge ein surreales Panoptikum unerfüllbarer Wünsche aus Körpern, Objekten, Filmen und gebauten Räumen inszenieren. Schinwald wird in den oberen drei Stockwerken des Kunsthauses jeweils eine Studiosituation wie für die Fernsehproduktion einer Sitcom einrichten. Diese Studiosituationen werden jeweils aus einer Publikumstribüne mit Sitzen für ca. 80 Personen bestehen; drei Flatscreens, drei Studio-Fernsehkameras und ein Bühnenhintergrund vervollständigen die Szene. In den Tagen vor der Ausstellungseröffnung und innerhalb der ersten Wochen der Schau werden nach Schinwalds Regieanweisungen und seinem Drehbuch ca. 20 Minuten lange sitcomartige Szenen mittels dreier Kameras aufgezeichnet, die dann während der Ausstellung über die Flatscreen-Monitore für die Ausstellungsbesucher abgespielt werden. Jedes Stockwerk wird unterschiedlich ausgestattet und von einer jeweils anderen etwa fünfköpfigen Protagonistengruppe bespielt. Bühnenausstattung, Möblierung, Objekte und Kostüme werden vom Künstler gestaltet.