Die Kunsthalle St.Gallen zeigt eine Einzelausstellung des Pariser Künstlers
Loris Geraud. art-tv.ch hat die Ausstellung im Zusammenhang mit dem beliebten Anlass “Kunst über Mittag” besucht, das ein feines Essen von einem Gastkoch der Kunstszene miteinschliesst. Eine genüssliche Art der Kunstvermittlung.
Kunsthalle SG | Loris Gréaud
„Kunst über Mittag“ ist der beliebteste Anlass der Kunsthalle St. Gallen. Zu jeder Ausstellung finden sich in der Mittagspause von zwölf bis halb zwei kunstinteressierte Leute zusammen, die gerne geniessen. Nach einer Führung durch die aktuelle Ausstellung mit dem Kurator Giovanni Carmine werden die Gäste von einem Gastkoch/einer Gastköchin aus der Kunstszene verwöhnt. Das Menu wird von diesen selber zusammengestellt. Die Gäste haben in ungezwungener Atmosphäre am langen Esstisch die Gelegenheit, sich untereinander und mit dem Kurator über zeitgenössische Kunst auszutauschen. „Kunst über Mittag“ findet vier bis fünf mal im Jahr statt und kostet 25 Franken.
Bis zum 25. Januar 2009 präsentiert die Kunsthalle St. Gallen die Einzelausstellung des Parisers Loris Gréaud (1979). Das Projekt verteilt sich in der Kunsthalle über alle Räume und bezieht sich thematisch auf die Kunstkritik und das Medienecho, das seine Einzelpräsentation «Cellar Door» im Palais de Tokyo (April 2008, Paris) und im Institute of Contemporary Art (Juni 2008, London) auslöste. «Cellar Door» wurde von Gréaud als eine gigantisch-phantastische Produktionsstätte konzipiert, die seiner Vorstellung eines idealen Ateliers entspricht und zur Zeit auch in einem Pariser Vorort gebaut wird. Die Rezeption erfolgte in Form einer regelrechten Presselawine mit einer teilweise primitiv-plakativen Berichterstattung in Boulevardmagazinen bis hin zu seriösen Tageszeitungen. In St. Gallen findet eine Fortsetzung seines «Cellar Door» Ausstellungszyklus statt, der als ein systemkritischer Beitrag über die Popularisierung der zeitgenössischen Kunst und dem damit verbundenen Starkult des Künstlers betrachtet werden kann.