Die Ausstellungen der Mexikanerin Mariana Castillo Deball sowie des Schweizers Jürg Lehni und des Engländers Alex Rich hinterfragen auf unterschiedliche Art und Weise die Rollen von Wissenschaft und Technologie.
Kunsthalle SG | Deball | Lehni | Rich
Mariana Castillo Deball kartiert mit ihren Arbeiten die Handlungs- und Erinnerungsräume und Objektwelten des Menschen, welche immer einen ganz konkreten historischen und kulturellen Kontext vorweisen. Für ihre Recherche sucht die Künstlerin Institutionen der Sammlung, Ordnung, Katalogisierung und (Re-)Präsentation kultureller Güter auf, wie zum Beispiel Bibliotheken, Museen, Archive, die eine symbolische Ordnung der Welt repräsentieren. So entstehen nach der Phase der Informationssammlung und Selektion oft räumlich bezogene Installationen, Objekte, Fotografien, Audio- und Video-Arbeiten, die eine fiktionale Rahmenhandlung vorweisen. Ausgehend von der Idee des Kaleidoskops hat Castillo Deball für die Kunsthalle St.Gallen ein Projekt entwickelt, in dem sie ihr zentrales Thema der Archivierung ortsspezifisch für die Gallusstadt künstlerisch umsetzt.
Mit «Things to Say» zeigt die Kunsthalle neben der Ausstellung von Mariana Castillo Deball eine grosszügige Präsentation des Duos Jürg Lehni & Alex Rich, die sich auf spielerische Weise mit der Entwicklung von Drucktechnologien, den Schnittstellen zwischen Maschine und Nutzer und der Vermittlung von Information beschäftigen. Sie thematisieren das unerschlossene Potential alltäglicher Technologien und deren Fähigkeit, von Designern und Ingenieuren nicht vorgesehene Funktionen zu erfüllen. Die Ausstellung ist eine Weiterentwicklung ihres 2008 am Institute of Contemporary Arts in London realisierten Projekts A Recent History of Writing.