Im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung zeigt der über 80jährige französische Fotograf Gilbert Garcin mit seinen surrealistisch-poetischen Fotografien, dass es auch anders geht.
Kunsthalle Palazzo | Gilbert Garcin
Deutschschweizer Premiere
«Regard sur la peinture contemporaine» ist der Titel einer Fotografie Gilbert Garcin’s und gleichzeitig Namensgeber der Ausstellung in der Kunsthalle Palazzo, die zwanzig schwarz-weiss Fotografien von Gilbert Garcin zeigt. Gilbert Garcin wurde 1929 bei Marseille geboren und wandte sich erst im Ruhestand der Kunst zu. Nach 17 Jahren des Fotografierens kann er heute mehrere Dutzend Ausstellungen in Europa und der USA vorweisen. Die Ausstellung in der Kunsthalle Palazzo, die von Karine Tissot und Niggi Messerli kuratiert wurde, zeigt nun zum ersten Mal in der Deutschschweiz Werke des Fotografen.
Nicht von dieser Welt
Gilbert Garcin’s schwarz-weiss Fotografien, die er in einem aufwendigen Verfahren herstellt, wandeln zwischen surrealistischen Traumwelten und lakonischem Humor, der zuweilen an die Filme Jacques Tati’s erinnern. Garcins humorvolle und vielschichtige Fotografien scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Als sensibler Beobachter und mit einem feinen Gespür für frische Inszenierungen, erschafft Garcin einen fiktiven Bilderkosmos, in welchem er häufig gleich selbst als Hauptfigur auftritt. Real abgelichtete Objekte kombiniert er mit Fragmenten, die er ausschneidet und neu zusammenstellt. In dieser Form der Collage kreiert er poetische Geschichten, die gleichermassen philosophische und existentialistische Fragen aufgreifen und uns Räume zum Sinnieren, aber auch zum Lachen offenbaren.
Nebst Garcin’s Fotografien zeigt die Gruppenausstellung auch Arbeiten von Olivier Mosset (*1944, Bern) und Gilles Porret (*1962, Neuchâtel), zwei wichtige Vertreter der reduzierten Formensprache.