Mit «Digital Switchover» zeigt die Kunst Halle Sankt Gallen die bisher grösste Installation des britischen Künstlers mit pakistanischen Wurzeln. Eine sinnliche Erfahrung im Raum.
Kunst Halle Sankt Gallen I Haroon Mirza
Analoge Bastelei und elektronische Musik
Mittels High-End-Stereoanlagen aus Gebrauchtwarenläden, farbigen LED-Lichterketten, Wasserschläuchen aus dem Baumarkt, Fragmenten von filmischen Dokumenten und Referenzen aus der Popkultur erschafft Haroon Mirza (*1977) Installationen, die musikalische Kompositionen im Raum erzeugen. Der englische Künstler pakistanischer Herkunft verwendet die verschiedenartigen Geräte und Materialien auf überraschende Art und Weise als Instrumente, lässt diese miteinander interagieren und erzeugt damit elektrostatische Geräusche. Die entstehenden Klangwelten bewegen sich zwischen analoger Bastelei und elektronischer Musik und vereinen Rhythmus mit einer Prise Humor.
Der Ausstellungsraum als Klangkörper
Auch in der Kunst Halle nimmt Mirza direkt Bezug auf den Raum und reagiert auf dessen einzigartige Besonderheiten. Er reduziert die Installation auf ihre wesentlichen, physischen Bestandteile und präsentiert LED-Bänder in ihrer grundlegendsten Form und ohne jegliche Stützkonstruktionen. Der Künstler erschafft mittels dieser Lichterketten in den Grundfarben Rot, Grün und Blau, die im ersten und letzten Raum zwischen den Säulen und Wänden aufgespannt sind, drei minimalistische Skulpturen. Die Geräusche, welche die Leuchten beim An- und Ausgehen generieren, werden um ein Vielfaches verstärkt und in den mittleren Ausstellungsraum transportiert, wo sie als rhythmische Komposition zu hören sind. Mirza verwandelt die Kunst Halle auf diese Weise in ein Musikinstrument, in einen vibrierenden Klangkörper.