Die Plaine de Plainpalais in Genf von Julien Descombes und Carlos Lopez ist 2012 das beste Landschafts-Architekturprojekt der Schweiz. Die Jury der Architekturzeitschrift Hochparterre zeigt sich fasziniert, wie der neu gestaltete Platz ein Quartier aufwertet.
Hochparterre | Die Besten 2012 – Landschaftsarchitektur
Plaine de Plainpalais
Was in Zürich der Sechseläutenplatz, ist in Genf die Plaine de Plainpalais: Ein Veranstaltungsort mitten in der Stadt für Zirkusvorstellungen, Lunaparks, Manifestationen, Märkte und Demonstrationen. Ihre heutigen Ausmasse hat die über 70 000 Quadratmeter grosse rautenförmige Fläche seit 350 Jahren. Sie entstand aus einem trocken gelegten Sumpfgebiet im Delta des Zusammenflusses von Rhone und Arve. Im letzten Jahr schloss die Stadt Genf die erste Etappe der Sanierung der früheren Wiese ab. Das neue Markenzeichen ist der rote Sand, «le ghorr du Beaujolais», der seit je auch die zentrale Place Bellecour in Lyon auszeichnet. Dieser Belag lässt vielfältige Nutzungen zu, ist strapazierfähig und – so hofft die Stadt – wird die Hundebesitzer zum Aufräumen des gut sichtbaren Geschäfts ihrer Vierbeiner animieren. Eine Drainage unter dem Platz sorgt für die Entwässerung und die im Endausbau vorgesehenen 17 Verteilkammern für Wasser, Strom und Kanalisation bieten die nötige Infrastruktur für die vielen Veranstaltungen.
Text: Werner Huber
Die Besten 2012
Im Museum für Gestaltung wurden die Goldenen, Silbernen und Bronzenen Hasen für die besten Projekte in Landschaft, Architektur und Design verteilt. Bauten in Freiburg und Zürich überzeugten die Architekturjury mit überraschenden Lösungen alltäglicher Aufgaben: ein Schulhausneubau, eine Wohnsiedlung und die Sanierung eines Schulpavillons. Städtische Räume in Genf und Zürich sowie eine Treppenverbindung in Chur wurden von der Jury Landschaftsarchitektur favorisiert. Auch die Designjury blickte weit umher: Eine Kollektion postfossiler Dinge und eine Taschenkollektion aus Zürich sowie eine Leuchte aus Muttenz kamen in die Kränze.