Das Helvetia Art Foyer präsentiert die erste Einzelausstellung der Zürcher Künstlerin Klodin Erb. Die Ausstellung besticht durch das mediale Spektrum der Arbeiten, das Malerei, Installation und Video umfasst. Zugleich tritt durch die Werkauswahl ein inhaltlicher Fokus zutage, der kulturhistorische Bezüge und kunsthistorische Traditionen mit gegenwärtigen gesellschaftlichen und künstlerisch-theoretischen Diskursen verbindet.
Helvetia Art Foyer | Klodin Erb | Ein langer Tag
Sich neu verorten
«Unsere Gesellschaft leidet unter immer mehr Ängsten», stellt die Klodin Erb fest. Schuld daran ist ihrer Meinung nach die schlechte Verortung des Individuums durch den Wegfall von Religion und Spritualität. Sie will mit ihrer Kunst deshalb zum Denken anregen. Denn:«Die Regeln des gesellschaftlichen Lebens müssen neu definiert werden.» – Klodin Erbs Gemälde erinnern an Werbeplakate. Es sind bunte, grossformatigen «Billboards», mit denen die Künstlerin die Frage aufwirft, wie sich Malerei neben der enormen Bilderflut in den Medien einerseits und der Schnelllebigkeit von Bildern andererseits behaupten kann. «Ich experimentiere seit längerer Zeit mit diesen Billboards, die sich sehr plakativ auf den Menschen beziehen». Sie sei nicht moralisch, das interessiere sie nicht. «Aber ich finde es spannend, wenn es mir gelingt, in einer spielerischen Form Themen anzusprechen, die die Menschen beschäftigen.»
Ideallandschaft als dreidimensionales Raumerlebnis
Neben den Billboards präsentiert Klodin Erb eine Videoarbeit, eine grosse Installation mit einem blauen Samtvorhang und ein vierteiliges, abstraktes Wallpiece, das sich je nach Blickwinkel immer wieder neu aufbaut. Beim Betrachten der Videoarbeit wähnt man sich in einem Zug, der durch eine paradiesische Landschaft fährt. Der Film zeigt eine 21 Meter lange Glasvitrine, die Klodin Erb auf drei Ebenen mit einem Landschaftsbild bemalte. Die Arbeit trägt den Titel «Ein langer Tag» und ist namensgebend für die Ausstellung.