Der spanische Künstler Daniel G. Andújar hinterfragt in seiner ersten Schweizer Einzelausstellung «Konfliktzonen» die Auswirkungen digitaler Medien auf die «reale» Welt.
Haus der elektronischen Künste Basel | Daniel G. Andújar
Realität und ihre digitale Abbildung
Der spanische Künstler Daniel G. Andújar verschreibt sich in seinen Arbeiten politischen und sozialen Fragestellungen und reflektiert die Beziehung zwischen Realität und ihrer Repräsentation in digitalen Welten. Den Ausgangspunkt seiner Kunst bilden Sammlungen verschiedener vorgefundener Medien, die er für seine Videoarbeiten, Netzprojekte sowie Arrangements von Objekten, Prints und Fotografien verwendet.
Macht und staatliche Kontrolle
Die Thematisierung von Machtstrukturen in dominierenden hierarchischen gesellschaftlichen Systemen sowie der Möglichkeiten von Technologien als staatliche Kontrollinstrumente bilden eine Schlüsselrolle seines künstlerischen Schaffens. Ironisch und kritisch nutzt er mediale Repräsentationsstrategien und hinterfragt damit die Informations- und Kommunikationstechnologien auf ihre demokratischen und egalitären Versprechen hin. Hierbei zeigt er die Diskrepanz zwischen der ursprünglichen Utopie des Internets als demokratischen Ort und dessen tatsächlichen Möglichkeiten und Beschränkungen. Andújar geht auch immer wieder auf subversive Aneignungstaktiken und zivilen Ungehorsam ein – Aspekte, die durch soziale Netzwerke und das Internet die Frage nach Freiheit neu stellen.
Kritisches Hinterfragen
Mit «Konfliktzonen | Zones of Conflict» präsentiert das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Schweiz. Versammelt werden Werke von 1998 bis 2015, die sich mit Konflikten, Protestbewegungen und geopolitischen Krisen auseinandersetzen. Die gezeigten Arbeiten laden ein, die alltäglichen Kommunikationsmedien und Technologien aus einer anderen Perspektive kritisch zu hinterfragen.