Kann man im Westjordanland Künstler*in sein, ohne sich mit dem Nahostkonflikt und dem schwierigen Alltag voller Entbehrungen auseinanderzusetzen? Die Ausstellung im Forum Schlossplatz Aarau erforscht die Gemeinsamkeiten sechs palästinensischer Kunstschaffender. Sprache und Erinnerungskultur spielen dabei eine herausragende Rolle, aber auch das Mittelmeer als Ort der Träume und Sinnbild dessen, was die Menschen verloren haben.
Forum Schlossplatz Aarau | 880 m ü. M.
Sehnsüchte, Narben und das Meer erzählen vom täglichen Kampf ums Überleben und die Freiheit in Palästina.
Künstler, nicht Aktivisten
Wenn es um Israel und Palästina geht, ist es kaum möglich, sich unpolitisch zu äußern. Gerade deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es sich bei den gezeigten Positionen nicht um Aktivismus mit politischer Agenda handelt, sondern um persönliche, künstlerische Ausdrücke. Es darf dennoch nicht verwundern, dass sie dabei immer auch Bezüge zur politischen Situation in den Autonomiegebieten aufweisen.
Sechs Künstler*innen
Die Künstler*innen sind Jumana Emil Abboud, Alaa Abu Asad, Inas Halabi, Suhair Jarayseh, Wafa Mar’i und Ruba Salameh. Sie sind zwischen 21 und 58 Jahre alt, leben alle in Palästina, in Ramallah, Ostjerusalem oder Haifa, und bearbeiten ihre Themen mit verschiedenen Medien, von der Bleistiftzeichnung und Fotografie bis zu Videoarbeiten und Installationen. Die von Susann Wintsch kuratierte Schau knüpft an bestehende Verbindungen zwischen Aarau und Palästina an, lädt das Gästeatelier Krone doch seit über 15 Jahren palästinensische Künstler/innen in die Nordwestschweiz ein. «880 m ü. M.» ist also auch ein Wiedersehen auf 380 m ü. M.