Die Erweiterung von Atelier Peter Zumthor umfasst drei Bauten, die im südlichen Teil des Areals entstehen: das Haus für Kunst, ein Servicehaus für Administration und Verwaltung und einen Veranstaltungspavillon.
Fondation Beyeler | Generelles Baubegehren für Erweiterungsprojekt eingereicht
- Publiziert am 29. Mai 2018
Mit dem Einreichen des Generellen Baubegehrens ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Erweiterungsprojekts gemacht. Durch die Erweiterung entsteht ein Ensemble an Museumsbauten, die öffentliche Parkfläche wird nahezu verdoppelt. Als meistbesuchtes Kunstmuseum der Schweiz möchte die Fondation Beyeler auch in Zukunft den Anforderungen der Besucher und der Einwohner der Region an ein Museum des 21. Jahrhunderts gerecht werden.
Das Generelle Baubegehren wurde der Gemeinde Riehen Ende April übergeben und der Gemeinderat hat ihm daraufhin zugestimmt. Die Publikation und Planauflage erfolgt beim Bau- und Gastgewerbeinspektorat Basel-Stadt (BGI) ab morgen 30. Mai 2018. Die entsprechende Baurechtsvorlage soll noch 2018 vom Gemeinderat an den Einwohnerrat Riehen überwiesen werden. Unter idealen Voraussetzungen kann frühestens 2019 die Baueingabe erfolgen.
Das vom renommierten Schweizer Architekten Peter Zumthor entworfene Projekt passt sich dem Dorfcharakter Riehens an und gliedert sich harmonisch in die umliegende Natur ein. Aus dem bisher privaten Iselin-Weber-Park, wird ein neuer, öffentlicher Park im Herzen von Riehen. In dieser idyllischen Parklandschaft liegt das neue Haus für Kunst, das eigentliche Museumsgebäude. Grosse Panoramafenster erlauben den Ausblick in beide Parks sowie in Richtung Wiesenaue und zum Renzo-Piano-Bau. Das kleinere Servicehaus für Administration und Anlieferung befindet sich am Beginn des Bachtelenwegs und ist unterirdisch mit dem Haus für Kunst verbunden. Inmitten des Museumsensembles eingebettet ist der eingeschossige Veranstaltungspavillon im Berower Park, dem durch seine Lage damit eine zentrale Rolle zwischen dem neuen Haus für Kunst, den historischen Bauten des Berowerguts und dem Renzo-Piano-Bau zukommt. Lichtdurchflutet lädt er tagsüber Besucher zum Verweilen ein, abends bietet er ideale Bedingungen für Künstlergespräche, Konzerte, Vorträge, Filmvorführungen und vieles mehr. Das Erweiterungsprojekt umfasst neu auch einen kleinen Schopf für Entsorgungscontainer, der hinter den aktuellen Ateliergebäuden zu stehen kommen wird. Kulturelle Veranstaltungen und Kunstvermittlung zählen heute neben der allgemeinen Ausstellungstätigkeit zu den Hauptaufgaben eines besucherfreundlichen Museums. Peter Zumthor setzte in seinem Projekt diese Wünsche und Anforderungen der Bauherrschaft auf ideale Weise um. Sein Projekt überzeugte Öffentlichkeit und Experten von Beginn an. Im vergangenen Jahr wurde der Entwurf nun weiterbearbeitet und verfeinert.
Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler kommentiert: „Das Projekt ist von der Öffentlichkeit mit Begeisterung aufgenommen worden. Nachdem wir es nun über ein Jahr lang gemeinsam mit der Gemeinde Riehen und den weiteren betroffenen Behörden überarbeitet haben und den Dialog mit den direkten Anwohnern gesucht haben, hoffen wir auf grünes Licht für die Realisierung des Erweiterungsprojekts, das für die Riehener und die ganze Region Basel ein grosser Gewinn sein wird.“
Peter Zumthor
Der Träger des Pritzker-Preises, des Praemium Imperiale und vieler weiterer Auszeichnungen wurde 1943 in Basel geboren. Peter Zumthor absolvierte eine Ausbildung als Möbelschreiner in der Werkstatt seines Vaters sowie als Gestalter und Architekt an der Kunstgewerbeschule Basel und am Pratt Institute, New York. 1978 gründete er das eigene Architekturbüro in Haldenstein, Graubünden. Von 1996 bis 2008 war er Professor an der Accademia di architettura, Università della Svizzera italiana in Mendrisio.
Peter Zumthor bringt grosse Erfahrung in der Realisierung von Museumsbauten mit, darunter das Kunsthaus Bregenz, das Kolumba Museum des Erzbistums Köln und aktuell das LACMA (Los Angeles County Museum of Art). Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Zumthor durch die Therme Vals und den Schweizer Pavillon der Expo 2000 in Hannover bekannt. Als gebürtiger Basler ist es ihm eine besondere Freude, den Neubau für die Fondation Beyeler im angrenzenden, kürzlich erworbenen Iselin-Weber-Park zu realisieren.
Bisher von Zumthor realisierte oder geplante Projekte: Schutzbauten für Ausgrabung mit römischen Funden, Chur, Schweiz, 1986; Kapelle Sogn Benedetg, Sumvitg, Schweiz, 1988; Therme Vals, Schweiz, 1996; Kunsthaus Bregenz, Österreich, 1997; Klangkörper Schweiz, Schweizer Pavillon, Expo 2000, Hannover, Deutschland, 2000; Kolumba Museum des Erzbistums Köln, Deutschland, 2007; Feldkapelle Bruder Klaus, Wachendorf, Eifel, Deutschland, 2007; Steilneset, Memorial for the Victims of the Witch Trials in Vardø, Finnmark, Norwegen, 2011; Serpentine Gallery Pavilion, London, England, 2011; Werkraumhaus, Bregenzerwald, Österreich, 2013; Zinkminenmuseum Allmannajuvet, Sauda, Norwegen, 2016; LACMA (Los Angeles County Museum of Art), USA, in Entwicklung.
Die Fondation Beyeler
Die Fondation Beyeler in Riehen/Basel hat sich zu einer internationalen Erfolgsgeschichte entwickelt und als meistbesuchtes Kunstmuseum der Schweiz etabliert. Über 6,9 Mio. Menschen aus allen Kontinenten sind seit der Eröffnung 1997 zu Besuch gekommen. Das vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfene, mehrfach ausgezeichnete Museumsgebäude im idyllischen Berower Park gilt als einer der schönsten Kunsträume weltweit.
Die berühmte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst hat sich seit der Gründung durch Ernst und Hildy Beyeler im Umfang verdoppelt und ist durch wertvolle Schenkungen und Dauerleihgaben aus privaten Kunstsammlungen und von renommierten Künstlern erweitert worden. Dank einer Partnerschaft mit der Daros Collection werden in der Fondation Beyeler regelmässig Werke aus dieser hochkarätigen Kunstsammlung ausgestellt. Wurden anfangs jährlich zwei, so werden heute drei bis vier grosse Ausstellungen sowie zusätzliche Projekte und Kooperationen präsentiert. Diese werden durch ein vielseitiges Kunstvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm ergänzt, für welches allerdings bisher im Museum keine eigenen Räume existieren. Die Verbindung des Berower- mit dem angrenzenden Iselin-Weber-Park schafft eine erweiterte öffentliche Parkanlage, welche ideal für Skulpturen, für kulturelle Veranstaltungen und zur Erholung in der Natur genutzt werden kann.