Katya Moskalyuk, Fotojournalistin aus Lwiw, ist sonst im kriegsgeprägten Alltag der Ukraine unterwegs – diesen Sommer aber hielt sie mit ihrer Kamera das Leben in der Zentralschweiz fest. Als «Photographer in Residence» streifte sie durch die Region, immer nah an den Menschen. arttv.ch hat sie dabei begleitet. Ab November 2025 sind ihre Bilder zusammen mit Werken von Georg Anderhub in der Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern zu sehen.
Durch die Linse von Katya Moskalyuk
Gesellschaftliche Themen
Die Journalistin und Fotografin Katya Moskalyuk arbeitet seit 2016 an der Schnittstelle von Text und Bild. Unter dem Hashtag «vulnerability» veröffentlichte sie Arbeiten, in denen sie sich mit gesellschaftlich oft übersehenen Themen auseinandersetzt. Sie schrieb Texte und gestaltete Fotoreportagen über Familien, die Kinder mit Behinderungen grossziehen, über betreutes Wohnen für vulnerable Menschen sowie über die Problematik der Sexualaufklärung von Kindern mit geistiger Behinderung oder mit Sehbeeinträchtigungen. Heute dokumentiert die Fotografin und Journalistin das Leben während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Sie fotografiert Binnenvertriebene, Freiwillige, Zeug:innen der Verbrechen der russischen Besatzer sowie Trauerzüge in ihrer Heimatstadt Lwiw. Ausserdem hielt sie die Geschichten von Ehefrauen gefallener Soldaten fest. Katerynas Texte und Fotografien wurden in zahlreichen Medien veröffentlicht, darunter «Geo», «Bloomberg Businessweek», «Bird in Flight», «Die Zeit», «The Ukrainians», «Forbes Ukraine», «Kunsht», «Zaborona», «Медіа великих історій» und andere.

Gemeinsame Ausstellung
Katya Moskalyuks in der Innerschweiz entstandenen Arbeiten sind vom 1. bis 16. November 2025 in einer Doppelausstellung mit dem 2015 verstorbenen Fotografen Georg Anderhub zu sehen. Anderhub dokumentierte in den 1970er- bis 1990er-Jahren den gesellschaftlichen und kulturellen Alltag der Zentralschweiz. Seine Fotografien zeigen das öffentliche Leben, das Alltägliche, das Besondere – aus der Nähe, mit grosser Präzision, Humor und dem Blick für das vermeintlich Nebensächliche. Organisiert wird die Ausstellung von der Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern (Fotodok). Diese besteht seit 1992 und schützt, kuratiert und vermittelt das Kulturgut Fotografie in den Arbeiten und Werken von Fotograf:innen aus der Zentralschweiz. Die Stiftung hat ihren Sitz in der Stadt Luzern. Sie ist auch im Besitzt des Nachlasses von Georg Anderhub (1949–2015).

1976 fotografierte Georg Anderhub die Geigerin Ann Sophie Mutter mit ihrem Bruder Christian bei Ihrem Debut an den Internationalen Musikfestwochen in der St. Charles Hall, Meggen.