Die Ausstellung «The Only Way to Feed Me Fruits is a Cake» im Kunstraum Benzenholz, zeugt von der Arbeitsweise von Reto Leuthold (*1977 in Thun) und Paul Lipp (*1977 in Werthenstein) und ihrer Offenheit gegenüber dem Prozessualen sowie dem Nachdenken über institutionelle Konventionen, die Kunst selbst, ihren Markt oder Sinn und Unsinn. Für die Besucher:innen ist sie ein visuelles Erlebnis.
Das Werk von Lipp&Leuthold wird vom Dialog geprägt.
- Publiziert am 13. Januar 2025
Gemeinsam arbeitet das Künstler-Duo an Leinwänden, testet die Grenzen der Malerei aus und stellt Fragen nach der Autor:innenschaft.
Vom Umgang mit begrenztem Raum
In der Ausstellung von Lipp&Leuthold steht der Umgang mit den räumlichen Ausstellungsbedingungen im Vordergrund – und damit die Architektur des Benzeholz. Grossformatig sind ihre Gemälde – nur bedingt hoch die einzelnen Etagen im Haus am See. Und im Dachstock befindet sich eine Dachschräge, welche einer konventionellen Hängung von Leinwänden widerspricht. Wie kann mit den gegebenen Räumen umgegangen werden, wenn sie nicht in erster Linie der bestehenden Praxis dienen? Muss sich die künstlerische Arbeit oder müssen sich die Räume anpassen? Wie lässt sich die Ausstellungsfläche überhaupt begreifen und wo liegen ihre Grenzen? Im gemeinsamen Dialog und mit produktiver Neugierde stellen sich Lipp&Leuthold Fragen nach Erwartungshaltungen, nach dem roten Faden einer Szenografie sowie danach wie sich das Vermeintliche im Bestehenden entlarven und neu denken lässt.
Unbekannte Winkel und Ecken
Auf der Suche nach unbekannten Winkeln und Ecken, nach etagen- übergreifendem Raumgefühl und noch nie bespielten Flächen, wird die Ausstellung zu einem Experiment von neu angedachten Hängungen. Diese konzeptuelle Herangehensweise knüpft an die prozessorientierte Schaffensweise von Lipp&Leuthold an. Für die Besucher:innen soll die Ausstellung zum ästhetischen Erlebnis werden wie auch zum Anlass, um über Malerei und ihrer Tradition nachzudenken. Beides soll in Form eines Künstlergespräch mit einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden. Die beiden Künstler leben beide in der von Meggen nicht weit entfernten Stadt Luzern.