Dreizehn mit feinstem weissem Tuch gedeckte Tische warten auf die Gäste, denen hier allerdings nichts Ess- oder Trinkbares vorgesetzt wird. Ausgewählte Objekte aus der Sammlung des Textilmuseums inspirierten Künstler:innen und Designer:innen zu Installationen, die Nahrungsmittel abbilden – Fake Food – und interpretieren. Verschiedene Zeitepochen, gesellschaftliche Klassen und Geschmäcker treffen aufeinander und treten in einen spannenden Dialog.
Das Textilmuseum St.Gallen bittet zu Tisch
«All You CanNOT Eat – Fake Food auf Stoff» ist der Titel der Ausstellung, die einem Restaurant nachempfunden ist.
Ein partizipatives Projekt unter Mitwirkung von Association Verdre, Marta Birt, Beni Bischof, Tatiana Boiko, Kristina Bucheli, Julie Chauland, Collective Swallow by Anaïs Marti, Estelle Gassmann, Sven Gex, Sarena Huizinga, Infantium Victoria by Dinie van den Heuvel, Terézia Krnáčová, Lapidar (Jessica Celis, Salomon Elsler, Elena Völkle, Nadine Werner), Alfred Leuzinger/ open art museum, Léonie Ludovicy, Pauline Lutz, Madame Europe, Madame Tricot, Yves Meier, Pusha Petrov, Carlo Rampazzi, Joan Sallas, Sinnlich Essen (Sabrina Berger, Cajetana Oechslin, Larissa Riesen, Lisa Rubio), Natalia Solo-Mâtine, Sabina Speich, taktik:haptik (Lisa Blaser, Zora Weidkuhn, Nathan Werlen), Tischgesellschaft (Jana Besimo, Valerie Meta Ehrenbold, Lisa Schöpflin).
Tischkultur und Fake Food
Die variantenreich angebotenen Speisen verbindet das triangle culinaire des Kulturanthropologen Claude Levi-Strauss, der le cru (das Rohe) von le cuit (dem Gekochten) und le pourri (dem Verrotteten) unterscheidet. Indem wir Natur zur Kultur machen, das Rohe ins Gekochte verwandeln, entstehen vielfältige Kulturpraxen unserer Nahrungszubereitung: Kochen, Grillen oder Dämpfen sind nur einige wenige. Das Verrottende hingegen versuchen wir etwa durch Fermentation, Pökeln, Frieren oder Feuchtigkeitsentzug dauerhaft zu machen. Analog dazu trachten wir, dem Verschwinden der Dinge Einhalt zu gebieten, indem wir diese darstellen: Wir bilden Essbares naturgetreu ab, damit es für immer erhalten bleibt, niemals vergeht. «All You CanNOT Eat» untersucht in einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe Tischkultur im Hinblick auf Fake Food. Weiterführend werden Prints und Imitationen von Verzehrbarem in der Mode beleuchtet.
(Textgrundlage: Textilmuseum St.Gallen)