Die aktuelle Ausstellung im Plakatraum des Museums für Gestaltung Zürich rückt die Affinität zwischen Comic und Grafikdesign in den Vordergrund. Die Verwandtschaft zwischen Comicstrip und Plakatgrafik hat eine lange Geschichte.
Comix! l Museum für Gestaltung Zürich l Plakatraum
Sowohl Comic als auch Plakat, beides massenwirksame Hybride von Wort und Bild, wurden entscheidend von den künstlerischen Avantgardeströmungen des 20. Jahrhunderts inspiriert.
Für die Ausdruckskraft der präzis gesetzten Linie, für Flächigkeit, Abstraktion und Blow-Up-Effekte steht bereits der japanische Farbholzschnitt Pate. Der Bildrahmen als Ordnungselement im erzählerischen Ablauf ist dem Jugendstil entliehen. Auch für Stereotypie und Klischee im Figurenrepertoire durch Verwendung eines begrenzten mimischen und gestischen Vokabulars lassen sich künstlerische Vorbilder finden. Schliesslich werden auch modernistische Bestrebungen nach befreiter Typografie und ihrer lautmalerischen Umsetzung in Comic und Plakat wirksam eingesetzt. Erst in den 1960er Jahren allerdings belegt der Erfolg der Pop Art die augenfälligen Wechselwirkungen zwischen Massenmedien und zeitgenössischer Kunst.
Verbindungen zwischen der grafischen Sprache des Comics und jener des Plakats zeigen sich sowohl inhaltlich wie formal. Wenngleich die sequentielle Bilderzählung des Comicstrips im Plakat mediumsgerecht auf ein treffendes Einzelbild verdichtet wird, bleibt die narrative Haltung vergleichbar: Humor und drastische Überzeichnung im ständigen Mix von Realität und Fiktion sind kennzeichnend.