Seit 1985 beschäftigt sich Bernard Tagwerker intensiv mit den Möglichkeiten des Computers, wobei der Künstler Parameter in Form geometrischer Grundstrukturen, Verbindungspunkten oder Zahl der Setzungen vorgibt und diese durch den Zufallsgenerator des Computers auf die Bildfläche übertragen lässt. Der Künstler überträgt damit dem Computer nicht nur den Schaffensprozess sondern auch die ästhetischen Entscheidungen.
Bernard Tagwerker stellt im Ausstellungsraum der Visarte Ost aus
Der Künstler, der keine eigene «Handschrift» haben will, stellt eine Auswahl an Werken aus den letzten 25 Jahren aus.
Aus Nextex wurde AUTO
Der Projektraum Nextex ist der Ausstellungs- und Veranstaltungsort der Visarte Ost, dem Berufsverband für visuelle Kunst. Das Nextex ist Kooperationspartner für Kunstprojekte, Ansprechpartner für die Belange der zeitgenössischen visuellen Kunst und der regional und überregional tätigen Kunstschaffenden. Das Nextex hat als «Projektraum exex» am Oberen Graben in ehemaligen Verkaufsräumen der ex libris begonnen, experimentierte als Nextex am Blumenbergplatz im einstigen Aufenthaltsraum der Gewerbeschule weiter, bespielte die historischen Räume des Hauses Pelikan an der Schmiedgasse, residierte wieder am Blumenbergplatz 3 im 1. Stock und hatte sich während 3.5 Jahren im ehemaligen Italienischen Konsulat an der Frongartenstrasse 9 eingenistet. Im Juni 2020 kam der Moment des Auszugs – und eines kleinen Neubeginns: Der Projektraum und die Geschäftsstelle der Visarte Ost waren die letzten zwei Jahre an der Wassergasse 47, im Haus zum Auto, einquartiert. Das Nextex hat sich schrittweise von seine Namen verabschiedet, wird im 2020 zum AUTO ex Nextex, und ab 2021 schlicht AUTO.
Bernard Tagwerker absolviert eine Ausbildung zum Textilentwerfer in St. Gallen. Von 1960 bis 1967 folgen längere Aufenthalte in Paris: Besuch der Académie André Lhote und der Académie de la Grande Chaumière. Zurück in der Schweiz, lässt er sich in St. Gallen nieder. Ab 1973 regelmässig Ausstellungen sowie von 1974 bis 1976 gemeinsame Projekte mit Roman Signer. Daneben als Zeichenlehrer tätig. Von 1976 bis 1985 lebt er in New York, wo er sich mit dem Medium Computer auseinanderzusetzen beginnt. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz entstehen von Computer und Plotter geschaffene Bilder sowie Werke im öffentlichen Raum. Seit 2008 wendet er auch das Rapid-Prototyping-Verfahren an, bei dem aus CAD-Daten schichtweise dreidimensionale Werke hergestellt werden. Der in St. Gallen lebende Bernard Tagwerker wird 1996 zum Zentralpräsidenten der GSMBA gewählt. 1997 Retrospektive im Kunstmuseum St. Gallen. 1999 erhält er den Preis der Ausserrhodischen Kulturstiftung, 2014 den St. Galler Kunstpreis. (Quelle: SIKART Lexicon)