Frech, gewitzt und böse, aber immer mit einem Augenzwinkern. Die ungestüme Arbeitswut von Beni Bischof ist kaum zu überbieten. Davon zeugen die zahlreichen und grossformatigen Werke im Kunstmuseum St.Gallen. Doch trotz Opulenz – erschlagen wird man nicht!
Beni Bischof | MANOR-Kunstpreis St.Gallen 2015
Skurrile Botschaften
Beni Bischof (*1976 Widnau) arbeitet unbändig und intuitiv. Spontane Gedanken zu gesellschaftlichen und politischen Themen übersetzt er in skurrile und witzige Wort- und Zeichenbotschaften, die von entwaffnender Direktheit sind. Dafür wurde er nun mit dem von der Firma Maus Frères SA gestifteten MANOR-Kunstpreis ausgezeichnet. Dieser wird seit 1982 in mehreren Schweizer Städten vergeben und ist die umfassendste private Förderung junger Kunstschaffender hierzulande. Im Rahmen dieser Auszeichnung präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen die erste Einzelausstellung des Künstlers in einem Schweizer Museum.
Unglamouröse Banalität
Die Besucher erwartet eine einmalige Inszenierung mit zahlreichen neuen Werken von Beni Bischof. Nebst Zeichnungen, Collagen, Malerei, Skulpturen und Installationen zeugen Bischofs Lasermagazine von seinem eruptiven Schaffensdrang. Er gibt die Hefte seit 2005 im Eigenverlag heraus. Die vielversprechende Scheinwelt des Glamours überführt er darin in abgründige Bildzitate. Die Banalität des alltäglichen Lebens wird ebenso wenig verschont wie Dramen aus der politischen Agenda. Sein Bildmaterial eignet sich Beni Bischof aus der Trivialliteratur, den Modezeitschriften, der Werbung und aus der virtuellen Welt an. «Mich interessiert der Kontrast» – Beni Bischof entglamourisiert den edlen Schein vermeintlicher Exklusivität und zeichnet ein abgründiges Bild der Gesellschaft.