Der israelische Regisseur Nadav Lapid hat eine beissende Satire über Ja-Sager:innen in einer verdorbenen Welt gemacht und findet so einen Weg, zur aktuellen politischen Situation in seinem Land Stellung zu nehmen. YES, der in Cannes in der Sektion Semaine de la Critique Weltpremiere feierte, stellt ein Paar in den Mittelpunkt, das sich als Performancekünstler einer zynisch-dekadenten Gesellschaft anbiedert.
YES
- Publiziert am 16. September 2025
YES | SYNOPSIS
Tel Aviv nach dem Massaker des 7. Oktobers: Der Musiker Y. und seine Partnerin, die Tänzerin Jasmine, unterhalten als sexy Partyclowns mit grellen Performances eine dekadente israelische Oberschicht. Die beiden träumen davon, ihr prekäres Leben hinter sich zu lassen und allein durch ihre Talente zu Wohlstand zu kommen. Als Y. von einem russischen Oligarchen den Auftrag erhält, eine blutige Hymne auf den Krieg Israels gegen die Palästinenser:innen zu schreiben, verändert sich das Leben des Paares radikal: Während über die Bildschirme Nachrichten vom Grauen in Gaza flimmern und sich die Strassen Tel Avivs mit nationalistischer Propaganda füllen, werden Y. und Jasmine mit den Grundlagen ihres moralischen Koordinatensystems konfrontiert.
YES | STIMMEN
«Eine bissige Satire auf die herrschenden Klassen Israels, die vor politischer Brisanz strotzt.» – Peter Bradshaw, The Guardian | «Stimmen wie Lapids kein Gehör zu schenken, hiesse, den Krieg in Gaza von den Erfahrungen vor Ort zu entkoppeln und zur Grundsatzdiskussion zu abstrahieren.» – Hannah Pilarczyk, Der Spiegel | «YES ist ein Aufschrei und er erspart dem Publikum nichts an Zerrissenheit. Er beweist aber auch die tröstliche Kraft des Kinos in seiner Möglichkeit, die Verzweiflung und die Wut über die Gegenwart teilbar zu machen.» – Daniel Kothenschulte, Frankfurter Allgemeine | «Lapids neuer Film YES schockiert durch die schiere, spuckende Intensität seiner Wut gegen den Staat, die auf seinen amoralischen, unbeschriebenen Protagonisten projiziert wird: einen sich selbst erniedrigenden Musiker, der beauftragt wird, eine mitreissende neue Nationalhymne zu komponieren, die ausdrücklich die Zerstörung Palästinas feiert. Eine wirbelnde, maximalistische Satire, die zugleich verzweifelt und überschwänglich ist, subtil wie eine Kanonenkugel in ihrer Demontage der herrschenden Klassen und derer, die ihnen gehorchen.» – Guy Lodge, Variety