Ein Dokument, das den Konflikt zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der RAF dokumentiert. Ein Kampf, der zugleich ein Krieg der Bilder war und der nicht nur in den Medien, sondern auch in der Filmszene hitzig diskutiert und kommentiert wurde.
Une jeunesse allemande
Zum Film
Der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot bietet keine einfachen Antworten oder gar Erklärungen an. Er montiert stattdessen Archivmaterial zu einem scharfen Kommentar über Gewalt und Geschichte. Sein Film dokumentiert den Konflikt zwischen Staat und RAF. Périot schneidet die Positionen kunstvoll gegeneinander zu einem vielstimmigen Kaleidoskop. Darunter zahlreiche Filmzitate von Fassbinder in «Deutschland im Herbst» über Antonionis «Zabriskie Point» bis hin zu Studentenfilmen von Holger Meins und Reportagen von Ulrike Meinhof, die seit damals nie wieder gezeigt wurden.
Stimmen
Jean-Gabriel Périots «Une jeunesse allemande» ist sowohl von seiner packenden Machart her als auch thematisch eine Sternstunde des dokumentarischen Films. Günter H. Jekubzik, filmtabs.blogspot.de | In den Momenten, in denen sich der Regisseur auf Ulrike Meinhof konzentriert, ist «Une jeunesse allemande» am dichtesten und zeigt in Ansätzen, wie eine sehr spezielle deutsche Jugend verlaufen konnte. Michael Meyns, filmstarts.de | Aufarbeitung der Vergangenheit der etwas anderen Art – schonungslos, verstörend – und wichtig. kino.de | Dem Franzosen Jean-Gabriel Périot gelingt das Kunststück, die Geschichte einer Radikalisierung, die auch die Geschichte einer Kommunikationsverweigerung ist, kommentarlos, allein durch die Montage von bereits gefertigten Bildern zu erzählen. Es ist eine exemplarische Geschichte, die allerdings keinen Anspruch erhebt, die «ganze Geschichte» zu erzählen. Ulrich Kriest, filmgazette.de | Der Filmemacher hat den Anspruch, weder zu entschuldigen noch zu erklären, er kommentiert in der Doku auch nicht. Vielmehr lässt er die Originalsequenzen für sich sprechen, in denen immer wieder die RAF-Mitglieder zu Wort kommen. zeit.de