Zwar kennt man Motion-Capture-Szenen aus grossen Hollywood-Kisten wie «Lord of the Rings». In einem Schweizer Dokfilm ist das aber ein Novum. Samir hat auch hier wieder einmal die Nase vorn und lässt seine Kindheit und Jugend in seinem neusten Projekt «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» als Avatars auferstehen. arttv.ch war im Winterthurer Mo-Cap-Studio von Quantum Stage bei einem Dreh dabei.
Tausendsassa Samir erweist sich einmal mehr als Pionier
Er hat schon den ersten Schweizer Dokfilm in 3D realisiert, für sein neustes Werk setzt der Regisseur auf Motion Capture mithilfe von Game Technologie
Gleich mehrere Schaupieler
In seinem neuen Film widmet sich Samir der Schweiz der 1960er- bis 1980er-Jahre. Eine Zeit, als Hunderttausende Gastarbeiter:innen in das Land kamen, um den Wohlstand zu schaffen, in dem wir heute leben. Ausgehend von dieser Zeit zeigt der Film den Zerfall der Schweizerischen Arbeiterinnen- und Arbeiterkultur und das Aufkommen eines latenten Rassismus. Samir bringt auch seine eigene Geschichte ein und lässt diese mit Hilfe von Avatars aufleben. Obwohl diese Technik vor allem mit Hollywood-Produktionen in dreistelliger Millionenhöhe in Verbindung gebracht wird, ist sie in diesem Fall im Vergleich eine der kostengünstigsten Varianten und bietet dem Filmteam viele Vorteile. Zum einen wären die Kosten für eine physische Nachbildung der Schweiz von vor 60 Jahren unvorstellbar hoch gewesen. Zudem hätte die Produktion für die Rolle des Samir gleich mehrere Schauspieler engagieren müssen, da sich die Geschichte über mehrere Jahrzehnte erstreckt.