Die deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg entkommt im letzten Moment nach Marseille. Er nimmt die Identität des Schriftstellers Weidel an und hofft, sich so nach Mexiko absetzen zu können. Doch dann begegnet er Marie…
Spielfilm | Transit
Ohne Vergangenheit, nur mit der hoffnungsvollen Ahnung einer Zukunft und verdammt dazu, im Hier und Jetzt auszuharren.
Zum Film
Georg (Franz Rogowski) sitzt in einer Kneipe in Paris, die Polizei im Nacken, die Razzien ausführt in dieser besetzen Stadt, als er einen Auftrag erhält. Zwei Briefe soll er einem anderen Geflüchteten, dem Autor Weidner bringen. Der eine ist von seiner Frau, die ihn bittet, nach Marseille zu kommen, der andere von der mexikanischen Botschaft, die ihm eine Ausreise ermöglichen will. Doch die Briefe erreichen den Schriftsteller nicht. Er hat sich kurz zuvor das Leben genommen. Und so ist es Georg, der mit den Briefen und allen Papieren und Manuskripten Weidners nach Marseille flieht und odrt versucht, eine der wenigen Schiffspassagen zu ergattern. Flüchtlingsgespräche in den Korridoren des kleinen Hotels, in den Wartezimmern der Konsulate, in Cafés und Bars am Hafen. Georg freundet sich mit Driss an, dem Sohn seines auf der Flucht verstorbenen Genossen Heinz. Seine Pläne ändern sich, als er der geheimnisvollen Marie begegnet. Eine Liebe zwischen Flucht, Exil und der Sehnsucht nach einem Ort, der ein Zuhause ist.
«Transit» beruht auf Anna Seghers’ im Exil verfassten gleichnamigen Roman. Schauplatz des Films ist das heutige Marseille, in dem sich die Figuren aus der Vergangenheit bewegen. Geflüchtete von damals treffen auf Geflüchtete von heute, die Geschichte trifft auf die Gegenwart, und alle Erzählungen verbinden sich zu einem ewigen Transitraum. In den Hauptrollen spielen Franz Rogowski (European Shooting Star 2018) und Paula Beer (nominiert zum Europäischen Filmpreis), zum weiteren Cast gehören u.a. Matthias Brandt, Barbara Auer und Godehard Giese.
Stimmen
«Mein persönlicher Berlinale-Favorit – überzeugend formal wie inhaltlich. Während die Geschichte zu Beginn der deutschen Besatzung Frankreichs während des Zweiten Weltkriegs spielt, wurde im Marseille der Gegenwart gedreht. Diese «Bild-Zeitschere» verleiht dem Film einen zusätzlichen Reiz..» – Felix Schenker, arttv-Chefredaktor | «Das Kino als Zeitmaschine, die gleichzeitig in zwei Epochen haltmacht: Christian Petzold verlegt Anna Seghers’ Exilroman nicht einfach in die Gegenwart, sondern lässt die Historie im Jetzt weiterwirken.» – epd-film.de | «Petzold stellt Gegenwart und historische Vergangenheit zueinander, ohne dass die eine die andere verhüllt. […] Man sollte also hinsehen und hinhören, was in diesem Transit-Raum geschieht. Und verstehen, dass Flucht mitnichten etwas Aussergewöhnliches ist, was nur anderen passiert.» – Kino-zeit.de.