Lara Jenkins 60. Geburtstag beginnt wie jeder Tag mit einer Tasse Tee und einer Zigarette. Dabei ist heute ein ganz besonderer Tag für Lara, nicht nur aufgrund ihres runden Geburtstages: Ihr Sohn Viktor gibt ein grosses Solo-Klavierkonzert – das erste Mal mit einer eigenen Komposition. Seine Mutter hat er nicht dazu eingeladen; wohl aber seinen Vater Paul mit der neuen Lebensgefährtin …
Spielfilm | Lara
Tragikomödie über eine zynisch gewordene Frau voller Fehler und Schwächen – und doch möchte man ihr stundenlang zuschauen.
Zum Film
Ihren filmischen 50. Geburtstag beging die Schauspielerin Corinna Harfouch 2009 in «Giulias Verschwinden» von Christoph Schaub und Martin Suter. 60 Jahre alt wird sie in ihrem neusten Film «Lara» – zweimal das Thema vom Älterwerden, von einschneidenden Veränderungen, von der Mühe, sich zurechtzufinden. ‹Das Drama einer begabten Mutter› wäre auch ein möglicher Titel gewesen. Die vereinsamte und allein lebende Lara mäandert an diesem Tag durch die Stadt, begegnet Leuten, die sie kennt und andern, die sie noch nie gesehen hat. Aber alles macht Sinn. Denn so kristallisiert sich das heraus, was ihr am Wichtigsten ist: ihr Sohn Viktor. Er ist ein begabter Pianist, der am Abend ein Konzert mit einer Eigenkomposition gibt. Und es zeigt sich immer wieder, wie dramatisch die beiden ineinander verstrickt sind. Lara, einst selbst eine hoffnungsvolle Pianistin, war so ehrgeizig, dass sie ihr Talent erstickt hat. Darunter litt auch ihr Sohn, der sich schliesslich aus den Fängen seiner Mutter befreite.
Stimmen
«Ein beeindruckender, in ruhigen Bildern gedrehter Film über die verzweifelte Suche nach einem Ausweg aus der Sackgasse und dem Versuch einer Versöhnung. Und die heute 65 Jahre alte Corinna Harfouch ist schlicht und ergreifend grossartig.» – Madeleine Hirsiger, arttv.ch | «Man könnte Corinna Harfouch wohl noch stundenlang dabei zusehen, wie sie an sich selbst (ver-)zweifelt, im selben Moment aber auch jederzeit andere Personen mit einem einzelnen Satz, einer vermeintlich beiläufigen Bemerkung vollständig zu zerlegen versteht.» – Christoph Petersen, filmstarts.de | «Es ist ein herbstliches Flanieren, bei dem sich absurde Komik und Traurigkeit, böser Witz und zarte Melancholie munter abwechseln.» – Joachim Kurz, kinozeit.de