Spielfilm | A white, white day
Oszillierendes Drama zwischen Wahn und Wirklichkeit.
In einer kleinen Stadt in Island vermutet der ehemalige Polizeikommissar Ingimundur, dass ein Mann aus dem Ort eine Affäre hatte mit seiner Frau, die kürzlich bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Ingimundurs Suche nach der Wahrheit entwickelt sich mehr und mehr zu einer Obsession …
Zum Film
Island, ein alleinstehendes Haus an einem abgeschiedenen Ort in betörend schöner Landschaft. Ingimundur, dessen Frau vor Kurzem bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, verliert sich immer mehr in seinen obsessiven Nachforschungen, die die Beziehungen zu seinen Nächsten – insbesondere zu seiner geliebten Enkelin – zusehends auf die Probe stellen. Meteorologische Ereignisse – wunderschön fotografiert von Maria von Hausswolff – spiegeln eindrücklich die seelischen Stürme der Hauptfigur wider.
Der Film beginnt mit einem Zitat: «Wenn alles weiss ist, und es keinen Unterschied mehr zwischen dem Himmel und der Erde gibt, können die Toten zu uns Lebenden sprechen». Der Satz lässt einen sofort an eine Art Geistergeschichte denken – mit einem Mann auf der verzweifelten Suche nach der Wahrheit über seine verstorbene Frau. Regisseur Hlynur Pálmason bestätigt, dass er sich von Dingen angezogen fühle, die er als geheimnisvoll und rätselhaft empfindet: «Dinge, die unklar und verborgen sind, stecken ja voller Möglichkeiten und regen die Fantasie an.» Was seine Hauptfigur Ingimundur umtreibe, sei denn auch eine verzehrende Leidenschaft und der Wunsch, mehr über das Unbekannte zu erfahren.
Stimmen
«Schon in mehreren isländischen Filmen konnte man sich überzeugen, dass die Männer von der Insel im Nordmeer sture Böcke und die dortigen Cineasten Meister in der Darstellung des Skurrilen sind. Das ist auch in Hlynur Pálmasons stürmischem Genremix über einen rasenden Rentner – der einem ans Herz wächst – nicht anders.» – Geri Krebs | «Pálmason riskiert kühn die Entrechtung des Publikums, indem er seine beunruhigende Geschichte dramatisch und stilistisch zu unerwarteten Längen treibt und so ein kreatives Wrestling-Spiel mit einer potenziell unnachgiebigen Erzählung gewinnt.» – Todd McCarthy Hollywood Reporter | «Eine schwierige Erfahrung, sowohl für das Publikum als auch für die Charaktere, aber Pálmasons robuste Dekonstruktion der traditionellen männlichen Männlichkeit ist ein Kampf, der sich durchzustehen lohnt.» – Alex Lines, Film Inquiry | «Pálmason hält eine gewisse Distanz zu seinen Figuren und bevorzugt Ironie vor jeder Art von Empathie, fast als Manifestation rauer Landschaften und eines sich ändernden Klimas.» – Jaime Pena, Caimán Cuadernos de Cine.