Die fünftägige Veranstaltung ist eine Bühne für unterschiedliche Performances sowie ein sicherer Raum, um diverse Formen von Sexualität zu diskutieren und auszuleben. Die Besucher:innen erwartet nebst viel Selbsterfahrung in sexpositives Programm mit zwei Porno-Livedrehs, eine verspielte Sexparty, explizites Kino wie THE VISITOR von Bruce LaBruce (Trailer) oder BAISE-MOI, den Skandalfilm der französischen Starautorin Virginie Despentes.
Sex als Film, Sex als Kunst, Sex als Party
Das Zürcher Film- und Kunstfestival Porny Days gibt allen Formen von Begehren, Geschlechtern und Körpern Raum.
Live-Filmdreh
Porny Days 2024 gibt den Besucher:innen gleich zweimal die Möglichkeit zuzusehen, wie eine explizite Sexszene gedreht wird. Das Lausanner Kollektiv Oil Productions, das bei seinen Drehs stets auf gute Bedingungen und faire Bezahlung für alle Beteiligten achtet, dreht im Rahmen des sexpositiven Abends «Porny Play» am Freitag eine Szene. Und das queere Kollektiv AORTA Films aus New York setzt am Samstag Jamal Phoenix und Bishop Black, zwei Stars der alternativen Szene, in Pose. Das Publikum ist eingeladen, sich am Drehbuch zu beteiligen.
Berlinale-Film THE VISITOR
Bishop Black wird nicht nur am Livedreh mit AORTA Films zu sehen sein, sondern auch auf der Leinwand: in THE VISITOR, dem Spielfilm von Bruce LaBruce, der bereits an der Berlinale für Aufsehen sorgte. Das Passolini-Remake erzählt die Geschichte eines Gestrandeten, der von einer reichen Familie als Putzkraft angeheuert wird. Bevor er deren Mitglieder der Reihe nach verführt und die Klassenverhältnisse zu unterwandern beginnt.
Eine Sexparty der anderen Art
Eine Sexparty, aber verspielter! Wie oben bereits erwähnt: Oil Productions dreht einen kurzen Film, den die Macher:innen des Festival «Porny Play» nennen. Es ist eine sexpositive Zusammenkunft, bei der unter den Gästen vieles passieren kann, aber spezielle Regeln gelten: Die Besucher:innen müssen nüchtern sein, an der Bar gibt es keinen Alkohol, und um 1:00 Uhr ist Schluss.
So viel mehr!
Alle Programmpunkte aufzuzählen wäre zu umfassend. Darum hier lediglich ein paar Teaser: Perfomer in Focus ist dieses Jahr Puck Ellington. Die junge aufstrebende Performer:in erzählt, wieso sie in diesem Metier tätig ist. Sex auf Drogen – zu dem Thema ist eine Auswahl von Filmen im Programm. Ausserdem gibt es dazu eine offene Diskussion mit Expert:innen. Schwule Transmänner waren in der queeren Szene lange ein Tabu – Porny Days zeigt sie und ihr Begehren im Dokfilm DESIRE LINES. An der traditionellen Festivalparty, der «Sweat & Glitter», legt nicht nur Meg10 auf, die in Berlin eine der ersten Clubreihen mit weiblichen, non-binären und BIPOC-DJs gegründet hat, es erwartet die Besucher:innen dort auch mehrere Stripshows (vielleicht ein bisschen anders, als gewohnt). Ausserdem zeigt das Festival BAISE-MOI, den Skandalfilm der französischen Starautorin Virginie Despentes, eingeführt von Bernadette Kolonko (ZhdK).