Der Schweizer Regisseur Rolando Colla hat mit SETTE GIORNI einen wunderbaren Film über Nähe und Distanz in der Liebe gemacht. Im arttv Interview spricht Colla über seine Filmidee und verrät, was sein eigenes Scheitern in der Liebe mit dem Film zu tun hat.
Sette Giorni | Interview mit Rolando Colla
Ein Plädoyer für die Liebe
SETTE GIORNI erzählt von einem Menschen in der zweiten Lebenshälfte, der von der Liebe – genauer: von seiner eigenen Liebesfähigkeit – enttäuscht ist und sich deshalb von ihr zurückzieht, dann aber mit voller Wucht von ihr getroffen wird. «Ich bin ein Autorenfilmer. Wie alle meine Filme hat auch SETTE GIORNI sehr viel mit meinem eigenen Leben zu tun», erzählt Rolando Colla im arttv-Interview. Er habe das mehrmals erlebt, dass er an einem Ort, den er für leblos hielt – weil er ihn für leblos halten wollte – überrascht wurde», bekennt Colla. Es töne lapidar, sei für ihn aber eine tiefe, existentielle Erfahrung: «Das Leben findet uns, auch wenn wir uns verstecken. Es fordert uns heraus, an ihm teilzuhaben.» SETTE GIORNI sei darum ein Film gegen die Resignation – und ein Plädoyer für die leidenschaftliche Liebe und für die Fähigkeit des Menschen, aus seiner Erstarrung auszubrechen und sich zu verändern.
Filmografie Rolando Colla (Auswahl letzte 5 Jahre)
2016 SETTE GIORNI | Spielfilm, 96’ (Buch, Regie, Schnitt)
2016 IO SONO GAETANO | TV-Film, 92’ (Buch und Regie)
2013 DAS BESSERE LEBEN IST ANDERSWO | Dokumentarfilm 90’ (Regie, Kamera, Ton, Schnitt)
2011 GIOCHI D’ESTATE | Spielfilm 101’ (Buch, Regie, Schnitt) | Offizielle Schweizer OSCAR-Einreichung 2012 als «Bester ausländischer Film», Zürcher Filmpreis 2011, Schweizer Filmpreis Quartz 2012 (bestes Drehbuch, beste Kamera, bester Spielfilm), Publikumspreis Sudestival 2012, Best Director Tashkent International Film Forum «Golden Guepard»