Schweizer Filmpreis | Quartz 2010
Wenig überraschend und sicherlich verdient gewinnt Vadim Jendreyko für «Die Frau mit den 5 Elefanten» den Schweizer Filmpreis in der Kategorie «Bester Dokumentarfilm» (s. Trailer). Als bester Spielfilm konnte «Coeur animal» punkten, und Claude Goretta erhielt den Ehrenpreis.
Mit zwei Auszeichnungen ist «Coeur animal» der Siegerfilm des Abends. Séverine Cornamusaz nahm den Quartz für den besten Spielfilm von Bundesrat Didier Burkhalter entgegen, während Theaterregisseur Christoph Marthaler Antonio Buil als besten Darsteller prämierte. In der Kategorie «Bester Dokumentarfilm» überreichte Cinémathèque-Direktor Frédéric Maire die von Alfredo Häberli gestaltete Trophäe an Vadim Jendreyko für «Die Frau mit den 5 Elefanten». Als bester Kurzfilm wurde «Las Pelotas» ausgezeichnet, Regisseur Chris Niemeyer durfte den Preis von Clown Dimitri in Empfang nehmen. Der Preis für das beste Drehbuch ging an Frédéric Mermoud für seine schweizerisch-französische Koproduktion «Complices», die Regisseurin Ursula Meier übergab den Preis. Den Quartz für die beste Filmmusik überreichte die Musikerin Sophie Hunger Norbert Möslang für die Musik in «The Sound of Insects – Record of a Mummy». Marie Leuenberger wurde für ihre Rolle in «Die Standesbeamtin» als beste Darstellerin geehrt, sie nahm den Quartz von der Schauspielerin Bettina Stucky entgegen. Der Quartz in der Kategorie «Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent» wurde Uygar Tamer vom Schauspieler Bruno Todeschini überreicht.
Erstmals stimmten die Mitglieder der Schweizer Filmakademie über die Nominierungen als auch Prämierungen in den acht Kategorien ab. Die aus Akademiemitgliedern bestehende Jury des Bundesamtes für Kultur (BAK) hat die Preisträgerinnen und Preisträger gekürt. Und sie vergab den «Spezialpreis der Jury» an Stéphane Kuthy für seine Kameraarbeit in «Tannöd». Diesen Preis überreichte der Künstler HR Giger.
Den Ehrenpreis für den Genfer Regisseur Claude Goretta überreichte Schauspieler Jean-Luc Bideau. Gorettas Filme für Kino und Fernsehen haben den Schweizer Film entscheidend geprägt und finden bis heute internationale Anerkennung. Viele seiner Filme produziert er gemeinsam mit Frankreich, wo er eine besondere Popularität geniesst. Zu seinen internationalen Erfolgen zählen «L’invitation» (1973) und «La dentellière» (1977), die an den Filmfestspielen in Cannes preisgekrönt wurden, oder auch die Ramuz-Adaption «Si le soleil ne revenait pas» (1987).
Fernseh-Moderatorin Susanne Kunz führte zweisprachig durch den Gala-Abend, dem 1’000 Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft beiwohnten. Den musikalischen Rahmen gestaltete das Vienna Art Orchestra unter der Leitung von Matthias Rüegg.
Zum ersten Mal wurde die Gala in voller Länge von SF zwei zeitversetzt übertragen. Ebenfalls widmeten TSR 1 und RSI La1 dem Schweizer Filmschaffen mit Spezialsendungen und Schweizer Filmen den ganzen Samstagabend. Auch die Radiosender der SRG SSR idée suisse berichteten ausführlich über den Schweizer Filmpreis «Quartz 2010».
Die Gala Schweizer Filmpreis «Quartz» steht unter dem Patronat der SRG SSR idée suisse und ist eine Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur und SWISS FILMS. Partner sind die Schweizer Filmakademie, die Solothurner Filmtage, die Stadt Luzern und das KKL Luzern.