EL FIN DE LAS PRIMERAS VECES von Rafael Ruiz Espejo, NIGHT STAGE von Filipe Matzembacher und Màrcio Reolon, THE QUEEN OF MY DREAMS von Fawzia Mirza und SAUNA von Mathias Broe. Diese vier Filme haben unser besonderes Interesse geweckt. Sie stehen für ein ganzes Arsenal von sehenswerten Spielfilmen, die das Pink Apple Film Festival 2025 zu bieten hat.
Pink Apple 2025 – unsere Spielfilmempfehlungen
- Publiziert am 19. April 2025
EL FIN DE LAS PRIMERAS VECES
Rafael Ruiz Espejo, Mexiko, 2025, Europapremiere
Eduardo reist aus einer mexikanischen Kleinstadt nach Guadalajara, um die Zulassungsprüfung für die Universität abzulegen. In dieser fremden, grossen Stadt, weit weg von der Überwachung durch seine Mutter, erlebt er seine ersten Begegnungen und Fehltritte in Sachen Liebe und Sex in einer Nacht, die sein Leben für immer verändern wird. EL FIN DE LAS PRIMERAS VECES (dt. «Das Ende aller ersten Male») ist eine bildgewaltige und emotionale Coming-of-Age-Geschichte, die aufwühlt. Der Film geht einer jungen Generation auf den Grund, besonders, wie sie mit der Omnipräsenz von Drogen und Alkohol sowie den subtilen Druck, mit sexuellem Verlangen zu experimentieren, umgehen. Der Film erforscht all diese Themen und macht den schmalen Grat zwischen Faszination, Selbstbestimmung und Ausnutzung spürbar.
NIGHT STAGE
Filipe Matzembacher, Màrcio Reolon, Brasilien, 2025, Schweizer Premiere
Matias möchte die Hauptrolle einer TV-Serie ergattern, doch nur sein Mitbewohner Fabio wurde zum Casting eingeladen. Niedergeschlagen findet er Trost in der Begegnung mit dem älteren Rafael, einem mysteriösen Mann, der nicht viel von sich preisgibt. Gemeinsam entdecken sie ihre Vorliebe für Sex an öffentlichen Orten. Bald stellt sich heraus, dass Rafael ein ungeouteter Politiker ist, der sich im Wahlkampf befindet. Nach grossen Anstrengungen erhält Matias schliesslich doch die Hauptrolle in der Serie und Rafael führt in den Umfragen. Doch je näher die beiden ihrem jeweiligen ersehnten Ruhm kommen, desto leichtsinniger werden sie. So wecken sie Fabios Neid, Befürchtungen bei den Wahlkampfsponsoren und geraten in ein melodramatisches Spiel um Erfolg, Lust und Macht.
THE QUEEN OF MY DREAMS
Fawzia Mirza, Pakistan/Kanada, 2023, Schweizer Premiere
Fawzia Mirzas stilvolles Spielfilmdebüt vermischt die Strukturen des Bollywood-Kinos mit denen eines kanadischen Coming-of-Age-Films und zeichnet die Schlüsselmomente im Leben einer Mutter und einer Tochter nach. Im Jahr 1999 fliegt die lesbische muslimische Studentin Azra zurück in ihr Elternhaus in Pakistan, wo ihre strenge Mutter Mariam von ihr verlangt, die Rolle der perfekten Tochter zu spielen. Doch durch Rückblenden auf Mariams eigenes Leben in Karachi 30 Jahre zuvor kommen immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen Mutter und Tochter zum Vorschein – darunter die gemeinsame Liebe zur Bollywood-Schauspielerin Sharmila Tagore, und das Brechen gesellschaftlicher Normen, was die Liebe betrifft. Denn wie Azra lernt, war auch die Liebesgeschichte ihrer Eltern eher unkonventionell. Ein Film mit viel Humor und Herz, der durch die schauspielerische Leistung von Amrit Kaur in den Hauptrollen als Azra und junge Mariam getragen wird.
SAUNA
Mathias Broe, Dänemark, 2025, Schweizer Premiere
Johan hat gerade angefangen, als Rezeptionist im Adonis, Kopenhagens einziger Schwulensauna, zu arbeiten. Er verbringt einen Grossteil seiner Zeit an diesem Ort, auch um so viele sexuelle Erfahrungen mit Männern zu haben, wie er nur kann. Für Johan ist die Stadt wie ein grenzenloses Paradies mit Bars, Partys und One-Night-Stands. Erst als er William, einen Transmann, kennenlernt, erlebt er Liebe hautnah. Die tiefe Zuneigung zwischen den beiden wird auf eine harte Probe gestellt, als sich ihre Beziehung in einer Gesellschaft entwickelt, die von starren Vorstellungen über Gender, Liebe und Identität beherrscht wird.
SAUNA ist eine eindringliche Geschichte, die schwule und transmaskuline Stereotypen entlarvt, um diese dank der zwei starken Figuren von Johan und William zu überwinden.