Der 1942 geborene Peter Handke war ab Mitte der 1960er-Jahre einer der ersten «Popstars» der deutschsprachigen Literatur. Seine Bücher waren Bestseller. Doch bald zog er sich von seinen Fans zurück, ging auf Reisen und galt fortan als unnahbarer zeitgenössischer Dichterfürst.
Peter Handke: Bin im Wald...
Zum Film
Werke wie «Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke», «Die Angst des Tormanns beim Elfmeter» oder «Wunschloses Unglück» waren Bestseller. Seine Leserschaft folgte ihm bereitwillig, liess sich von seiner hyperpräzisen Sprache faszinieren, verzieh ihm gar solch unglaubliche Fehltritte wie die Parteinahme für serbische Kriegsverbrecher während der Balkankriege in den 1990ern. All diese Fragen und Episoden im Leben eines der grössten deutschsprachigen Gegenwartsliteraten geht Corinna Belz in unzähligen Gesprächen mit dem publikumsscheuen Handke an. In Verbindung mit vielen Archivausschnitten ergründet die Regisseurin Handkes Schaffen und erreicht dabei in den besten Momenten, etwas von der Schönheit von Sprache in filmischer Weise zu vermitteln.
Ein Film über Worte und über einen der ganz Grossen der modernen deutschen Literatur, der dafür plädiert, das eigene Denken in Bewegung zu halten, die Wirklichkeit zu hinterfragen und in der Gegenwart zu existieren. Handke stellt im Film die grossen Fragen: Was ist jetzt? Wie wollen wir leben?
Stimmen
Bereits in ihrem vorigen Film «Gerhard Richter Painting» ist es Corinna Belz gelungen, eine Basis für die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls sehr zurückhaltenden Maler Gerhard Richter zu errichten, so dass sie mit ihrer Kamera dem Entstehungsprozess seiner Bilder beiwohnen konnte. Und auch bei Peter Handke gelingt es, Einblicke in seinen Schreibens- und Denkprozess zu bekommen, die sich insbesondere in den Gesprächen manifestieren. Sonja Hartl, kino-zeit.de