Nagellack und Lippenstift, Fussball in der Zehn-Uhr-Pause. Immer wieder loten die Mädchen einer Vorortsschule von Teheran ihre Grenzen aus. Hier unterrichtet die 24-jährige Hanieh…
Paradise
Zum Film
Da Hanieh jeden Tag einen langen Arbeitsweg auf sich nehmen muss, möchte sie sich ins Zentrum der Stadt versetzen lassen. Doch ihr Antrag dafür steckt irgendwo fest, Hanieh hat mit den Tücken einer undurchsichtigen Bürokratie zu kämpfen. Als eines Tages zwei ihrer Schülerinnen verschwinden, rücken ihre privaten Sorgen in den Hintergrund… Der iranische Regisseur Sina Ataeian Dena hatte keine offizielle Erlaubnis für den Dreh und musste seinen gesellschaftskritischen Film heimlich realisieren. Mitproduziert wurde dieser von einem, der Erfahrung damit hat, die iranische Zensur zu umgehen: Yousef Panahi. Er ist der Bruder des Regisseurs Jafar Panahi, mit dem er immer wieder zusammenarbeitet.
Stimmen
Es ist eine beeindruckend subtile, desillusionierte Darstellung eines verlogenen Systems, in dem durch staatliche Willkür das Grauenhafte zur Realität wird. Susanne Ostwald, nzz.ch | Sina Ataeian Dena und Schauspiel-Debütantin Dorna Dibaj nehmen sich ihre Freiheiten. Der vom Bruder von Jafar Panahi produzierte Film kritisiert das Regime leise und mit Bedacht. Auch im Iran kann penible Pendlerbeobachtung einem eine neue Weltsicht ermöglichen. outnow.ch | Die Gewalt in diesem Film ist auf den ersten Blick abwesend. Sie besteht einerseits in der staatlichen Erziehungs- und Kontrollgewalt, die allgegenwärtig ist im Leben der Schülerinnen, aber auch der Lehrerinnen. Michael Sennhauser, sennhauserfilmblog.ch