NAMASTE SEELISBERG von Felice Zenoni thematisiert die turbulenten Zeiten im Urner Bergdorf Seelisberg von der Ankunft des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi in den 1970er Jahren bis in die Gegenwart, einschliesslich der aktuell geplanten Renovierung und Erweiterung der örtlichen Jugendstil-Hotels Sonnenberg und Kulm, das lange Zeit als Zentrums für Transzendentale Meditation diente und so zu Weltrum gelangte.
NAMASTE SEELISBERG
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Aus dem historischen «Sektenhotel Sonnenberg» auf dem Seelisberg (Kanton Uri) in der Innerschweiz soll ein «ganz normaler Hotelbetrieb» mit Wohnungen entstehen. Die Immobilienfirma Halter will 200 Millionen Franken in die Sanierung und in den Ausbau der Hotelanlage investieren.
Felice Zenoni, geboren 1964, ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Seit 1990 ist er für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) tätig. Er ist aber auch Miteigentümer der Produktionsfirma Mesch & Ugge AG, über die er ebenfalls zahlreiche seiner Filmprojekte realisiert. Sein umfangreiches Werk beleuchtet Kultur, regionale Besonderheiten und historische Persönlichkeiten und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Heimatverbundenheit und Zeitgeschehen
Zu Zenonis neueren Arbeiten zählt der Dokumentarfilm DER KRISTALLHÜTER VOM GOTTHARD (2024), der den Geologen Peter Amacher bei seiner Tätigkeit als Mineralienaufseher während des Baus des zweiten Gotthard-Strassentunnels begleitet. Ebenfalls 2024 entstand 6 TELLENBUBEN – DIE GESCHICHTE DER TELLSPIELE ALTDORF. Darin dokumentiert Zenoni die traditionsreichen, über 100 Jahre alten Tellspiele in Altdorf und begleitet die Neuinszenierung mit jungen Darstellern.
Kunst- und Geschichtsporträts
Ein wiederkehrendes Thema in Zenonis Schaffen sind tiefgründige Porträts von Künstlern und historischen Figuren. FEDIER – URNER FARBENVIRTUOSE (2022) würdigt den Maler Franz Fedier (1922–2005), einen bedeutenden Vertreter der abstrakten Moderne. DANIOTH – DER TEUFELSMALER (2015) widmet sich dem Leben und Werk des Urner Malers Heinrich Danioth (1896–1953) und in DER GENERAL (2010) befasst sich der Filmemacher mit General Henri Guisan, dem Oberbefehlshaber der Schweizer Armee während des Zweiten Weltkriegs.
Internationale Legenden mit Schweizer Bezug
Felice Zenoni hat auch das Leben anderer international gefeierter Persönlichkeiten beleuchtet, die eine enge Verbindung zur Schweiz hatten oder Schweizer waren. CLAY REGAZZONI – LEBEN AM LIMIT (2016) widmet sich dem Formel-1-Rennfahrer Gian-Claudio Giuseppe “Clay” Regazzoni. O MEIN PAPA (2007) erzählt die Geschichte des Komponisten und Entertainers Paul Burkhard. YEHUDI MENUHIN – THE SWISS YEARS (2006) dokumentiert die Zeit des Geigers in der Schweiz. GROCK – KING OF CLOWNS (2003) porträtiert den legendären Clown Grock (Karl Adrian Wettach), und CHARLIE CHAPLIN – DIE SCHWEIZER JAHRE (2003) fokussiert auf das Leben der Filmikone in Corsier-sur-Vevey.
Auszeichnungen
Für seine Werke erhielt Zenoni diverse Auszeichnungen. 2021 wurde er mit dem Zürcher Radio- und Fernsehpreis für seinen Dokumentarfilm DER SPITZEL UND DIE CHAOTEN über die Zürcher Jugendunruhen von 1980 geehrt. Bereits früher wurden seine Filme international gewürdigt: CHARLIE CHAPLIN – THE FORGOTTEN YEARS erhielt 2004 unter anderem einen Finalist Award bei der «Rose d’Or» in Montreux und eine World Medal beim New York Festival. GROCK – KING OF CLOWNS gewann 2005 die Gold Medal beim International Television Award in Chicago.