Andrea Štakas Film «Mare» feierte auf der Berlinale 2020 seine Weltpremiere, an den Solothurner Filmtagen 2021 wird er nun mit der höchsten Auszeichnung geehrt. arttv gratuliert der Regisseurin für ihren wunderbaren Film. In ihrer dritten Zusammenarbeit mit Hauptdarstellerin Marija Škaričić präsentiert die Zürcherin mit kroatischen Wurzeln ein direktes, sehr physisches Familiendrama, das die Gefühlswelt einer leidenschaftlichen Frau in den Mittelpunkt stellt.
Mare
Mare liebt ihre Familie, sehnt sich aber nach mehr Selbstbestimmung und Freiheit. Andrea Štakas Drama überzeugte die Solothurner Jury!
arttv Stimme
Was für ein Wurf von Andrea Štaka: Mit «Mare» zeigt sie, was sie wirklich kann. Grosses Kino für eine kleine, intime Geschichte einer Ehefrau und Mutter, die in einem beschaulichen Dorf in Kroatien ihren monotonen Alltag lebt und sachte beginnt, ihre Sehnsüchte zu verwirklichen. Einfühlsam inszeniert und auf Super 16 mm stimmig umgesetzt. – Madeleine Hirsiger
Zum Film
Geflogen ist Mare noch nie, obwohl sie mit ihrem Mann und den drei Kindern im Teenager-Alter direkt neben dem Flughafen lebt. Sie liebt ihre Familie, auch wenn sie ihr manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Mare sehnt sich nach einem eigenen Job und mehr Unabhängigkeit. Ihr Mann ist ihre Jugendliebe, doch als eines Tages ein jüngerer Mann ins Nachbarhaus zieht, überschreitet Mare eine Grenze. Der neue Film von Andrea Štaka, Gewinnerin des Goldenen Leopards für «Das Fräulein»
Filmografie Andrea Štaka
1995 Ruza (Kurzfilm)
1998 Hotel Belgrad (Kurzfilm)
2000 Yugodivas (Dokumentarfilm)
2006 Das Fräulein (Spielfilm)
2014 Cure – The Life of Another (Spielfilm)
2020 Mare (Spielfilm)
Michael Sennhauser: Warum man sich den Film anschauen sollte!
«Alles an diesem Film ist wohl dosiert, genau richtig, stimmig, zurückhaltend. Der erste grosse Musikeinsatz kommt nach etwas mehr als einer halben Stunde, überraschend zunächst, weil einem das Fehlen von Musik bis dahin ja nicht aufgefallen wäre. … Andrea Štakas Film bleibt in der (ihrer) Familie. Marija Škaričić, ihre Mare, war schon zentral in Das Fräulein mit dem Štaka 2006 den goldenen Leoparden von Locarno gewann. Mares Mann Đuro wird von Goran Navojec gespielt, im richtigen Leben der Partner der Schauspielerin. Und Mirjana Karanović, das Fräulein, spielt dieses Mal Mares Mutter. Die Brücken nach Zürich und damit zum Leben der Regisseurin und ihrem ersten grossen Erfolg werden mehrfach verbal geschlagen. Und schliesslich klingt der Filmtitel Mare wohl nicht zufällig wie Cure (gesprochen «Tsure»), von Štakas letztem Spielfilm, der sich schon von Zürich nach Dubrovnik bewegte. Mare ist ein täuschend einfacher Film, ohne die mysteriösen Doppelungen von Cure, viel näher beim beobachtenden, mitfühlenden Realismus von Das Fräulein, und gleichzeitig noch einmal reifer, entschlossener und persönlicher. » – sennhausersfilmblog.ch, Michael Sennhauser