Eines Abends nach Praxisschluss hört Jenny, eine junge Allgemeinpraktikerin, dass an ihrer Tür geläutet wird. Sie öffnet jedoch nicht. Am nächsten Tag vernimmt sie von der Polizei, dass nicht weit von ihrer Praxis entfernt ein junges, unbekanntes Mädchen ohne Papiere tot aufgefunden worden ist.
La fille inconnue
- Publiziert am 2. November 2016
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Die junge Ärztin Jenny hat gerade die langersehnte Beförderung zur Oberärztin erhalten, als sie ein tragisches Ereignis aus der Bahn wirft: Nach Feierabend klingelt es in der Praxis, worauf sie ihren Unterassistenten Julien anweist, die Türe nicht zu öffnen. Schliesslich gibt es Öffnungszeiten, und diese sind zu respektieren. Am nächsten Morgen erfährt Jenny von der Polizei, dass es sich dabei um eine junge, dunkelhäutige Frau unbekannter Identität gehandelt hat, die später tot beim Fluss aufgefunden worden ist. Geplagt von Schuldgefühlen, beginnt Jenny, auf eigene Faust in ihrer Bekanntschaft und bei ihren Patienten rumzufragen, ob sie den Namen des toten Mädchens kennen. Doch sie stösst dabei auf Granit. Einer ihrer Patienten, der Teenager Bryan, scheint etwas zu wissen, will aber nicht damit herausrücken. Jenny bleibt beharrlich, auch als Bryans Vater sie eindringlich bittet, seinen Jungen endlich in Ruhe zu lassen.
Stimmen
Minimalistische Thriller-Elemente durchziehen diesen Film über Schuld, Verantwortung und Mitgefühl, und Adèle Haenel liefert eine von vielen starken Schauspielerinnen-Leistungen in diesem Jahrgang ab. Patrick Heidmann, cineman.ch | Der Film bewegt gerade dank seiner nüchternen und unsentimentalen Erzählweise. outnow.ch | Hinter diesen russgrauen Fassaden und in den schmuddeligen Interieurs aber werden bei den Dardennes stets grosse Fragen verhandelt – und so ist das natürlich auch in «La fille inconnue», der sich in verschiedenen Konstellationen mit den Themen Schuld und Verantwortung auseinandersetzt. Joachim Kurz, kino-zeit.de