Kurzfilmnacht-Tour 2019 | 3,5 Stunden purer Filmgenuss
16 aktuelle und unterhaltsame Kurzfilme pro Abend - und in jeder Stadt eine lokale Premiere von Filmschaffenden aus der Region.
Die Kurzfilmnacht-Tour 2019 gastiert in diesem Jahr in 12 Städten der Deutschschweiz und bespielt jeweils für eine lange Nacht deren Kinosäle. Der Auftakt wird gemacht im Zürcher Kino Kosmos. Das Publikum darf sich dabei auf eine ganze Reihe preisgekrönter Kurzfilme freuen, die an internationalen Festivals für Aufsehen sorgten – ausserdem auf eine exklusive Lokalpremiere. Erstmals können die Zuschauer*Innen dieses Jahr ihren ganz persönlichen Favoriten küren.
Erfolgreiche Kurzfilme aus der Schweiz
Immer wieder feiern Schweizer Kurzfilme grosse Erfolge im In- und Ausland. Das Programm SWISS SHORTS vereint eine abwechslungsreiche Auswahl herausragender Werke des letzten Jahres. Neben gestandenen Grössen wie Claudius Gentinetta mit «Selfies», einem Feuerwerk von digitalen Selbstporträts, oder Corina Schwingruber Ilić, deren Kurzfilm «All Inclusive» nach seiner Premiere am Filmfestival Venedig eine mehr als aussergewöhnliche Festivalkarriere hingelegt hat, gibt es mit dem spannungsgeladenen Kurzfilm «Empreintes» von Jasmin Gordon und dem dramatischen Episodenfilm «Bonobo» von Zoel Aeschbacher zwei international erfolgreiche Kurzspielfilme aus der Romandie zu entdecken. Der diesjährige Kurzfilmnacht-Trailer stammt vom Tessiner Animationsfilmer Marcel Barelli. Im Rahmen der SWISS SHORTS läuft sein neuster Kurzfilm «Uno Strano Processo». Barelli, der aus einer Familie von Jägern stammt, nimmt hier augenzwinkernd seine eigene Herkunft auf die Schippe.
Verrückte Welt
Im zweiten Programm des Abends GOING MAD zeigen fünf Kurzfilme auf, dass das Leben manchmal eine ganz schöne Farce sein kann. In «Wildebeest», einem originellen Mix zwischen Realfilm und Animation, wird ein belgisches Ehepaar auf einer Safari zurückgelassen, wobei der Ehefrau ihre grosse Liebe zu den Elefanten zum Verhängnis wird. «Taking Stock» ist das selbtironische Porträt eines arbeitslosen Filmemachers am Rande des Nervenzusammenbruchs. Eine Entdeckung der besonderen Art ist der indische Dokumentarfilm «Tungrus», in welchem ein tyrannischer Hahn das Leben einer Familie aus Mumbai auf den Kopf stellt. «Enough» sagen sich die haarigen Puppen im gleichnamigen urkomischen britischen Animationsfilm und verweigern sich damit den Widrigkeiten des Alltags. Und auch in «To Plant a Flag» ist es zum Haare raufen, wenn ein isländischer Schafzüchter eine amerikanische Mondmission vereitelt. Die Hauptrolle in dieser skandinavischen Komödie spielt Jason Schwartzmann, der sich in den Filmen von Wes Anderson einen Namen gemacht hat.
vernünftige Jugend
Der heutigen Jugend wird oft nachgesagt, zu brav zu sein. Aber vielleicht ist sie auch einfach klüger als frühere Generationen. Im Block THE KIDS ARE ALRIGHT erzählen vier originellen Kurzfilmen auf ebenso humorvolle wie freche Weise von den Freuden und Leiden der Teenagerzeit und zeigt dabei auf, dass sich die Herausforderung der Pubertät für jede Generation immer wieder von Neuem stellt. Diese Tatsache illustriert der Animationsfilm «Opal Waltz» auf äusserst dynamische Weise. Zentrale Themen des Programms sind die erste Liebe und die Entdeckung der eigenen Sexualität, wie sie im kanadischen Beitrag «Mutants» oder auf sehr zeitgemässe Art im schwedischen Kurzfilm «Fuck You» verhandelt werden. Aber auch die Konfliktlösung in der Gruppe will geübt sein, wie es der liebenswerte französische Kurzfilm «La Convention de Genève» nahelegt.
Preisgekrönter Nervenkitzel
Zum Abschluss der Nacht serviert AND THE OSCAR GOES TO… eine doppelte Portion preisgekrönten Nervenkitzel: Die beiden Oscar-nominierten Kurz-Thriller kreieren in weniger als zwanzig Minuten eine nervenaufreibende Spannung, die einem von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln vermag. Während der kanadische Kurzfilm «Fauve» bereits eine beachtliche Festivalkarriere hinter sich hat und unter anderem als bester Kurzfilm am renommierten Palm Springs International ShortFest ausgezeichnet wurde, gewann «Skin», ein beklemmend aktueller Film über Gewalt und Rassismus in den USA, den Publikumspreis in Clermont-Ferrand und wurde vor kurzem mit dem Oscar für den besten Kurzspielfilm prämiert.