«Twilight»-Star Robert Pattinson gibt in «Remember Me» den vom Schicksal geforderten jungen Mann, dessen Leben erst durch die Liebe wieder einen Sinn erhält.
Kino | Remember Me
Synopsis: Tyler (Robert Pattinson) ist ein Rebell. Seit die Familie des jungen New Yorkers durch den Selbstmord seines Bruders einen schweren Schlag erleiden musste, hat er das Gefühl, dass ihn keiner mehr so recht versteht. Vor allem die Beziehung zu seinem Vater (Pierce Brosnan) ist ziemlich zerrüttet. Doch mitten in diese Phase der Auflehnung stürzt Ally (Emilie de Revin), ein wunderschönes Mädchen mit einer inspirierenden Persönlichkeit. Beide verlieben sich unsterblich und Tyler blüht erstmals auf. Sie ahnen nicht, dass ihre Beziehung noch harten Prüfungen unterzogen werden wird. Stars: Klar, Robert Pattinson wird wohl auf lange Zeit untrennbar mit der Rolle des Vampir-Frauenschwarms aus «Twilight» verbunden sein, ebenso wie Brosnan ewig den James Bond-Stempel tragen und Emilie de Revin mit der Serie «Lost» assoziiert werden wird. Trotzdem zeigen alle drei, dass sie auch anders können. Und das äußerst überzeugend. Regie & Crew: Allen Coulter ist eigentlich als Regisseur verschiedener Episoden erfolgreicher Serien wie «Sex and the City» oder «The Sopranos» bekannt. Nach «Hollywoodland» (2006) gelingt ihm mit seinem zweiten Film ein wirklich beachtenswertes Drama.
art-tv-Wertung: Wer hätte gedacht, dass diese Besetzung so gut funktionieren könnte? «Remember Me» zieht seinen Reiz gerade aus der Tatsache, dass man nicht davon loskommt, bei den drei Hauptdarstellern laufend an deren klassische Rollen zu denken. Wunderbar wie Brosnan’s Bond-Habitus auch in der Rolle des arroganten Geschäftsmannes funktioniert. Und Pattinson wird ohnehin von weiblicher Seite angehimmelt – die Figur des romantisch verklärten angry young man verstärkt dies nur. Was die Handlung angeht, kreiert «Remember Me» einen melodramatischen Spannungsbogen; und das trotz zum Teil ziemlich kitschiger, klischeetriefender Filmminuten. Doch den Zuschauer erwartet eine unterbewusst steigende Nervosität, bei der man bis zum Schluss, wo doch alles gut zu werden scheint, nie genau weiß woher sie eigentlich rührt. Diese vom Soundtrack exzellent untermalte Unsicherheit kulminiert am Ende in einer furiosen Abfolge aufgeregt-ruhiger Schnitte, die den Kinobesucher schließlich voller Herzklopfen entlässt. Fazit: Mord, Selbstmord, Auflehnung, Familienprobleme, Liebe, Kitsch, Geheimnisse und ein unerwartetes Ende – was will man von einem Drama mehr? Nun ja – vielleicht etwas weniger von alldem.
Maximilian Haase