Brandschwarze, skurrile Komödie à la Pedro Almodovar über starke spanische Frauen.
Kino | La Caja
Synopsis: In einem Fischerdorf auf den Kanarischen Inseln stirbt unerwartet der verhasste, tyrannische Don Lucio. Seine Witwe (Molina) hat absolut keinen Platz, um die Leiche, wie es im Ort Brauch ist, aufzubahren. Die Nachbarin Isabel (Minguez) nimmt den Toten in der Folge nur widerwillig bei sich auf. Die Witwe vergisst zu trauern, während die Nächsten des Verstorbenen ihm die letzte Ehre erweisen. Diese sind froh, dass sie sich endlich für angetanen Schmach an ihm rächen können. Gut gehütete Geheimnisse kommen so ans Licht. Don Lucio soll versuchen in Frieden zu ruhen, sofern er es kann …
Kritik: Das Regiedebüt des Spaniers Falcon, 1969 in Las Palmas geboren, ist ein Film über starke Frauen. Der Roman “Nos dejaron el muerto” von Victor Ramirez hat ihn zu seinem Drehbuch inspiriert. Die Balance der Inszenierung zwischen Melodrama und rabenschwarzer Komödie, die ein paar Mal unter die Gürterlinie abgleitet, ist für diejenigen ZuschauerInnen ein Amüsement, die sich auf pittoreske Geschichten einlassen. Wer ironischen, sarkastischen Humor nicht goutiert, sei gewarnt. Die Kamera (Gonzalo Berridi) ist exzellent und einfallsreich und die Darstellerinnen sind bewundernswert, allen voran Molina (”La Sconosciuta”) als “lustige Witwe”.
Die makabre Komödie wurde bisher schon mehrfach preisgekrönt.
Benny Furth