Für Jill ist es eine Reise in die Vergangenheit: Ihre Eltern waren damals in die Wälder Nordamerikas gezogen, mit dem Ziel, die fünf Kinder in völliger Abgeschiedenheit und ohne äussere Einflüsse aufzuziehen. Gelingt es Jill, zur Wahrheit einer gescheiterten Utopie vorzudringen? «Jill» ist ein mitreissender Familiendrama, das einen auf die schaurige Spur eines Familiengeheimnisses bringt und die gesamten 101 Minuten im Kinosessel gebannt hält.
Jill
Geboren 1973, wuchs Steven Michael Hayes als Sohn einer Schweizerin und eines Amerikaners in Zürich auf. Er besuchte die Volksschule und erlangte 1995 seine Matura an der Kantonsschule Stadelhofen. Nach dem Antritt eines Studiums an der Universität Zürich merkte er bald, dass sein Herz eher für den Film schlug. 1999 begann sein Studium im Fachbereich Film, an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. Mit seinem Abschluss setzte er erste Akzente in der Schweizer Filmlandschaft. Sein Diplomfilm «Meyers» rechnet auf augenzwinkernde Weise mit der urschweizerischen Angst vor allem Unkonventionellen ab. «Meyers» wurde als «Bester Schweizer Kurzfilm» nominiert und mehrfach ausgezeichnet, unter anderem am Filmfestival von Locarno. Auch in seinem Spielfilmdebüt «Jill» macht sich Stevens duale Herkunft bemerkbar. Diesmal allerdings umgekehrt. Im Drama um eine an der nordamerikanischen Grenze zu Kanada lebende Familie, untersucht er, wie sich Freiheit und Egoismus zueinander verhalten. In zahlreichen Spielfilmen und über 100 Werbefilmproduktionen hat er Erfahrung gesammelt, unter anderem bei «Mein Name ist Eugen» und «Grounding». Als Gastdozent an der ZHDK hat Steven zwischen 2009 und 2013 einzelne Module unterrichtet. Steven war Aktiv-Mitglied im Filmclub Xenix, lebte über längere Zeit in Bloomington, IN und Los Angeles, CA und arbeitet seit 2013 vermehrt an seinen eigenen Projekten. Die Umsetzung von «Jill», seinem ersten Langspielfilm, wäre ohne diese Erfahrung nur schlecht möglich gewesen. Im Schweizer Jura gedreht, stellte die Herstellung hohe Anforderungen an Produktion, Crew und die Darstellenden. Steven ist es gelungen, namhafte Schauspieler wie Tom Pelphrey, Juliet Rylance und Dree Hemingway für seinen Film zu gewinnen.
Jill | Synopsis
Ende der 70er Jahre. Ted und Joann ziehen in die endlosen Wälder Nordamerikas, mit dem Ziel, ihre fünf Kinder in völliger Abgeschiedenheit aufzuziehen. Im Wald geboren, wächst ihre jüngste Tochter Jill in einem kleinen Paradies auf. Dieses wird erstmals infrage gestellt, als ihr Bruder den Wunsch äussert, aufs College zu gehen. Die Verheimlichung des Besuchs einer alten Freundin von Joann und Teds Weigerung, bei einem Unfall Hilfe zu holen, offenbaren nach und nach, dass es um weit mehr geht. Die vermeintliche Freiheit entpuppt sich bald als verhängnisvolle Ideologie und in der Abgeschiedenheit entstehen immer tiefere Gräben im Familienidyll. Wie die Kinder zum Spielball einer scheiternden Beziehung wurden und weshalb ihr Bruder im Gefängnis sitzt, erfährt Jill erst heute. Auf einer Reise in ihre längst vergessen geglaubte Kindheit offenbart sich, woran ihr utopischer Traum zerbrochen ist.