Anlässlich der Veröffentlichung ihres ergreifenden Biopics über den Sänger Charles Aznavour, MONSIEUR AZNAVOUR, haben die beiden Drehbuchautoren und Regisseure Mehdi Idir und Grand Corps Malade unsere Fragen beantwortet. Sie sind in Genf, um ihren Film vorzustellen. Ihre Bewunderung für den grossen, 2018 verstorbenen, Charles Aznavour war in jeder Hinsicht spürbar.
Interview Mehdi Idir und Grand Corps Malade | MONSIEUR AZNAVOUR
- Publiziert am 13. Juni 2025
«Das Projekt wurde von Charles Aznavour selbst in Leben gerufen, da er den Wunsch verspürte, seine Geschichte in einem Film festzuhalten.»
Mit Mehdi Idir und Grand Corps Malade sprach Ondine Perier
Können Sie MONSIEUR AZNAVOUR kurz für uns zusammenfassen?
Grand Corps Malade: Es ist die Geschichte eines armenischen Flüchtlingskindes. Die Eltern sprechen kein Französisch. Über ihn wird gesagt, dass er nicht besonders gut aussieht und eine verschleierte Stimme hat. Er hat also nichts, um als Sänger erfolgreich zu sein. Doch mit viel Talent, der Entdeckung seiner Superkraft, dem unermüdlichen Schreiben, und vor allem mit einer unglaublichen Arbeitskraft wird er zu der Legende des französischen Chansons, die heute noch jeder kennt.
Wie ist der Film entstanden?
Mehdi Idir (MI): Das Projekt wurde von Charles Aznavour selber in Leben gerufen, da er den Wunsch verspürte, sein Leben in einem Film festzuhalten.
Arbeitskraft, Entschlossenheit und Ehrgeiz scheinen aussergewöhnliche Qualitäten von Aznavour zu sein?
MI: Ja ganz sicher. Er zeichnete sich tatsächlich durch eine unglaubliche Schaffenskraft aus, vor allem als Autor und Komponist. An einem bestimmten Punkt seines Lebens hatte er beschlossen, jeden Tag ein Lied zu schreiben.
Sie betonen auch die damalige Neuheit Azanvours, Texte auf sich selber zu beziehen, also diese in der Ich-Form zu schreiben.
GCM: Man könnte Aznavour als Erfinder dieses Tricks bezeichnen, eine sehr persönliche Sache zu erzählen, die dann ein hyperuniverselles Echo hat, weil jeder und jede diese Sache für sich selber in Anspruch nimmt. Ich glaube, er hat ganze Generationen von Autor:innen, Rapper:innen und Künstler:innen damit inspiriert.
Charles Aznavour, kommt mir vor wie die Kraft des « personifizierten Schreibens»
MI: So ist es! Jedes Mal, wenn wir ihn trafen, hatte er gerade wieder ein neues Album fertig gestellt, schrieb gerade an einem neuen Filmdrehbuch oder einem neuen Buch. Unaufhörlich!
Bonusfrage: Welches sind Ihre Lieblingslieder von Aznavour?
GCM: Für mich ist es LA BOHÈME.
MI: Meines heisst LES DEUX GUITARES wegen seines unglaublichen Rhythmus. Ausserdem beginnt unser Film mit diesem Lied.
Das Interview in voller Länge, liest du in französischer Sprache auf clickcinema.ch, dem französischsprachigen Filmportal von arttv.ch.