VIDEOEX ist das einzige Festival in der Schweiz, das sich explizit experimentellem Film- und Videoschaffen widmet und dieses in einem kinematografischen Rahmen präsentiert. Vom 23. bis 31. Mai ist es so weit!
Experimentalfilm & Video Festival Zürich | Videoex 2015
- Publiziert am 9. April 2015
Gastland Portugal
Als Jonas Mekas gefragt wurde, ob er etwas über Experimentalfilm in Portugal wisse, war seine Antwort: Portugiesischen Experimentalfilm gibt es nicht. Im diesjährigen Gastprogramm zieht VIDEOEX aus, das Gegenteil zu beweisen. Highlight im Programm ist das Special zum Künstlerpaar João Maria Gusmão und Pedro Paiva. Körnig, rätselhaft und wunderbar sind ihre Filme. Aus dem diesjährigen VIDEOEX Gastland Portugal stammen auch das poetische und radikale Autorenkino von Pedro Costa und Edgar Pêra und die Filme des Shootingstars Miguel Gomes.
CH-Fokus: Elodie Pong
Elodie Pongs Installationen und Videos erfrischen, verwirren, untergraben und verfremden. Sie kreisen um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Sprache und Bild, Gesellschaft und Subjekt. Wie positionieren wir uns als Individuum in einer medialisierten Gesellschaft? Welche Ebenen der Versprachlichung oder Verbildlichung subjektiver Erinnerungen, der Transformation eines Innenlebens in eine äussere Welt existieren und sind möglich? VIDEOEX 2015 widmet der Zürcher Künstlerin ein Spezialprogramm mit ausgewählten Filmen.
Hito Steryerl: radically visible
VIDEOEX zeigt zwei Programme zu Steyerls Werk. Das erste umkreist die Thematik Sichtbarkeit – Unsichtbarkeit, angefangen mit Steyerls neuestem Film «How Not to be Seen. A Fucking Didactic Educational.MOV File» (2014). Mit der Omnipräsenz von Bildern durch Social Media und Überwachungs-Technologien wird der Wunsch, unsichtbar zu werden, immer stärker. Das zweite Screening verhandelt mit «In Free Fall» (2010) die Wirtschaftskrise am Beispiel eines Flugzeug-Schrottplatzes in der kalifornischen Wüste. In «Lovely Andrea» geht es Steyerl um elegant-obszönes Festmachen durch Verknüpfung, um japanisches Seilbondage, um die Lust auf Bilder, Selbstbestimmung und Unterwerfung.
Herman Kolgen: audiovisual friction
Herman Kolgen live eröffnet die 17. Ausgabe von VIDEOEX am 23. Mai 2015 mit «Seismik» und seiner apokalyptischen Vision «AfterShock«! Die audiovisuellen Interventionen des Kanadiers beeindrucken durch ihre messerscharfe Präzision und formale Radikalität. Neben der Biennale Venedig zeigten bereits die Ars Electronica, MUTEK Montreal und die Transmediale Werke des Sonic Artist.