Mit «Blue My Mind» präsentierte 2017 die Schweizerin Lisa Brühlmann, die als Schauspielerin bereits für Formate wie Alarm für Cobra 11 oder Tatort vor der Kamera stand, ihren ersten Langfilm. Als Regisseurin und zugleich Drehbuchautorin erzählt sie anhand der 15-jährigen Mia vom Erwachsenwerden und der Suche nach der eigenen Identität. «Ein bildgewaltiger, toll gespielter Film über das Gefühl des Verlorenseins, das eine Teenagerin plagt, die frisch in der Pubertät angekommen ist.» – Sidney Scher
Blue My Mind
Zum Film
Die 15-jährige Mia (Luna Wedler) ist zusammen mit ihren Eltern umgezogen, und so beginnt für sie der Spiessrutenlauf, sich in der neuen Schule einzuleben: Ein Image pflegen, Anschluss finden, Freundschaften knüpfen. Sie will bloss nicht als Langweilerin abgestempelt werden, weshalb sie sich den Störenfrieden in der Klasse annähert – den aufgedonnerten Markenklamottenträgerinnen und ihren durchtrainierten, wortkargen Kumpeln. Parallel dazu sondert sich Mia von ihren Eltern ab. Sie missachtet zunehmend Bitten und Regeln, durchwühlt unerlaubt die privaten Sachen ihrer Eltern, fängt sogar an, zu hinterfragen, ob sie überhaupt in diese Familie gehört. Doch nicht nur charakterlich verändert sich Mia, sondern auch körperlich, was sie eingangs verwundert und zunehmend verängstigt. Sie fühlt sich fehl am Platze, sie hat Angst, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler von ihren körperlichen Eigenheiten Wind bekommt. Und trotzdem will sich Mia nicht von ihren neu entdeckten, abenteuerlichen Freundinnen und Jungsbekanntschaften abkoppeln. Also stürzt sie sich immer weiter in Partys, pubertären Schabernack und erste sexuelle Erfahrungen. Aber nur, weil sie versucht, ihre körperlichen Veränderungen zu ignorieren, heisst das nicht, dass diese aufhören …
Stimmen
«Zwar ist ‹Blue My Mind› frei von Geschmacklosigkeiten, aber gegen Ende sorgt die Wiederholung bestimmter Verhaltensweisen für deutliche Längen in der Dramaturgie. Es häufen sich Eskapaden unterschiedlicher Natur, die bewusst auch ein wenig schockieren sollen, um das dahinterliegende Problem zu betonen.» – Simon Eultgen, Filmtoast.de | «Durch den konsequenten Verzicht (küchen-)psychologischer Erklärungen entpuppt sich ‹Blue My Mind› als faszinierendes Crossover zwischen beklemmender Realität und bizarrer Fantasie.» – Leo Meyer, artechock.de | «Brühlmann behandelt in ihrem Spielfilmdebüt nach eigenem Drehbuch das Aussergewöhnliche mit ruhiger Hand und grosser Gelassenheit. Im Vertrauen auf das starke metaphorische Potenzial ihrer Story inszeniert sie das Fantasymärchen als Coming-of-Age-Drama, beziehungsweise, je nach Zuschauerblickwinkel und szenischer Schwerpunktsetzung, das Coming-of-Age-Drama als Fantasymärchen. Wobei sie mit Elementen des Körperhorror-Subgenres ebenso souverän umgeht wie mit den Darstellungskonventionen jugendkultureller Umtriebe – deren grosses gemeinsames Ziel schliesslich ohnehin schon immer die Verletzung von Grenzen war und ist.» – Alexandra Seitz, epd-film.de | «Luna Wedler spielt hier in imponierender Weise ein ganzes Repertoire an leidenden, unsicheren und vor allem fragenden Blicken aus, die uns wiederum auf und in ihre Figur schauen lassen. Mit der Prophezeiung, dass aus ihr mal eine tolle Schauspielerin wird, ist man seit diesem Film schon zu spät.» Till Brockmann – Filmbulletin.ch | «Ein bildgewaltiger, toll gespielter Film über das Gefühl des Verlorenseins, das eine Teenagerin plagt, die frisch in der Pubertät angekommen ist.» – Sidney Schering , Wessels-Filmkritik.de