Beschwingt, aber belanglos hat die Berlinale 2017 mit «Django» begonnen. Der Film erzählt die Geschichte von Django Reinhardt (1910–1953), Mitbegründer des Gypsy-Swing. Thematisiert wird sein Versuch, aus dem von Deutschen besetzten Frankreich in die Schweiz zu flüchten. Ein schwacher Festivalstart!
Berlinale 2017 | Schwacher Eröffnungsfilm
- Publiziert am 10. Februar 2017
Zähe Dramaturgie
Mit der Weltpremiere des Musikerporträts «Django» (Regie: Etienne Comar) wurde die 67. Berlinale offiziell eröffnet – und der Wettbewerb um den Goldenen Bären lanciert. Der Film ist zwar besser, als manche Kritiker ihm nachsagen. Aber ein Meisterwerk ist er dennoch nicht. Die Dramaturgie ist zäh und die Erzählweise zu linear. Aus Schweizer Sicht besonders enttäuschend: Über die Rückweisung von Reinhardt durch die offizielle Schweiz erfährt mal leider rein gar nichts. Der Film endet quasi damit, wie der Musiker an der Grenze steht, um dann als finale Szene zu zeigen, wie Django (gespielt von Reda Kateb) nach Kriegsende 1945 in Paris eine seiner Kompositonen dirigiert. Gewidmet hatte er diese allen im zweiten Weltkrieg getöteten Fahrenden. Die Partitur ging leider verloren. In Comars Film nimmt man das Schicksal des grossen Musikers zwar zur Kenntnis, wirklich eintauchen in sein Universum kann man aber nicht. Positiv: Man bekommt viel beschwingten Gypsy-Swing zu hören. Dennoch bleibt zu hoffen, dass es bessere Filme im Wettbewerb geben wird.