Die Handlung von «Benedetta» orientiert sich nach dem Sachbuch «Immodest Acts» von Judith C. Brown. Regisseur Paul Verhoeven bleibt seinem Image aber auch im hohen Alter treu, mit «Basic Instinct» hat er den Klassiker des ‹male gaze› erschaffen. Wegen seiner expliziten und wenig subtilen Szenen löste sein aktueller Film bei der Premiere in Cannes den erwarteten Skandal aus. Doch im Vergleich zum Festival-Gewinner «Titane» scheinen Verhoevens Fantasien eher die von gestern zu repräsentieren.
Benedetta
Benedetta | Synopsis
Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini (Virginie Efira) die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als ‹Auserwählte Gottes› zur Äbtissin auf. Von nun an geniesst sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea (Daphné Patakia) in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita (Charlotte Rampling) kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur…
Benedetta | Stimmen
«Einmal mehr provoziert der niederländische Regisseur mit expliziten Momenten, die direkt ins Herz der katholischen Kirche zielen, dabei aber nie platt-antireligiös sind, sondern unerbittliche Fragen nach dem Wesen des Glaubens und dem Machtmissbrauch der katholischen Kirche stellen. » – Michael Meyns, Filmstarts | «Verhoeven war noch nie ein Freund der Subtilität, aber diese ersten Szenen, in denen die Frauen zaghaft eine Intimität aufbauen, haben etwas Behutsames an sich.» – Peter Deburge, Variety | «Regisseur Paul Verhoeven ist auch mit über 80 Jahren immer noch ein Garant für geschmacklose Übertreibung. Dennoch: Sein auf einer wahren (!) Begebenheit beruhendes Thriller-Drama ist einfach zu absurd-komisch, um nicht darüber zu schmunzeln. Mangelnde Sensibilität macht es durch spektakuläre Einzelszenen wett. Wer diesen Film mag, könnte dafür in der Hölle braten, doch wenn diese so unterhaltsam ist wie dieser Film, ist das vielleicht gar nicht so schlimm.» – Simon Eberhard, outnow