AUTOUR DU FEU blickt zurück auf eine Zeit, in der politischer Widerstand in der Schweiz zu bewaffneten Aktionen führte. Die «Bande à Fasel» sorgte in den 1970er-Jahren mit antikapitalistischen Banküberfällen und Geiselnahmen für Schlagzeilen. Ihre damaligen Ideale: eine gerechtere, befreite Gesellschaft. Jahre später schlagen drei junge Aktivistinnen aus der Klima- und Hausbesetzerbewegung mit zwei älteren Mitgliedern der «Bande à Fasel» den Bogen von der der 1968er Revolte in die Gegenwart.
AUTOUR DU FEU
Um ein flackerndes Feuer sitzend, ringen fünf Menschen darum, was Widerstand darf – und was er kostet.
Bande à Fasel – Anarchistische Radikalität in der Schweiz
Ende der 1970er-Jahre sorgte eine kleine, radikale Gruppe in der Romandie für Aufsehen: die Bande à Fasel, angeführt vom Freiburger Jacques Fasel und seinem Mitstreiter Daniel Bloch. Die Männer hatten sich im Gefängnis kennengelernt – beide ursprünglich wegen Wehrdienstverweigerung inhaftiert – und formierten sich zu einer anarchistisch motivierten Zelle.
Zwischen 1978 und 1979 verübten sie mehrere Post- und Geldtransportüberfälle, darunter in La Coudre und im Val-de-Travers. Bei einer der Aktionen kam ein Sicherheitsbeamter ums Leben. Die Gruppe rechtfertigte ihre Taten als Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und wollte das erbeutete Geld angeblich für soziale Zwecke einsetzen – ein Selbstbild, das ihnen in Teilen der linken Szene den Ruf einer Art «Robin Hood» einbrachte.
Die Polizei schlug hart zurück: Verhaftungen, spektakuläre Fluchten – und erneute Festnahmen prägten das Bild der Bande in der Öffentlichkeit. Fasel gelang 1979 und später nochmals 1988 die Flucht aus dem Gefängnis, wurde aber jeweils wieder gefasst. Seine endgültige Haftentlassung erfolgte 1991.
Bis heute bleibt die Bande à Fasel ein kontroverses Kapitel der Schweizer Zeitgeschichte: Für die einen Symbol radikaler Gerechtigkeitssuche, für die anderen schlicht Kriminelle. Ihre Geschichte wirft Fragen auf, die auch heute wieder diskutiert werden – über die Grenzen politischen Widerstands, die Legitimität von Gewalt und die Verantwortung gegenüber Opfern.

AUTOUR DU FEU | SYNOSPSIS
In einem Wald treffen zwei ehemalige Mitglieder der bewaffneten antikapitalistischen Westschweizer Gruppierung «La Bande à Fasel» an einem Lagerfeuer auf drei junge Aktivistinnen von in der Schweiz aktiven Klima- und antirassistischen Kollektiven. Eine Nacht lang diskutieren sie Fragen über den zivilen Ungehorsam und radikalere Formen des Widerstands. Wie weit darf man gehen, um seine Ideale zu verteidigen?

Warum dieser Film wichtig ist
«Autour du feu» erinnert daran, dass politischer Protest in der Schweiz eine eigene radikale Geschichte hat – nicht nur stille Neutralität. Er zeigt auch, wie sich die Formen des Widerstands verändern:mVon konspirativen Zellen hin zu offenen Kollektiven, von bewaffneten Aktionen hin zu symbolischen Besetzungen, von ideologischen Fronten hin zu inklusiveren Bewegungen. Was jedoch bleibt: der Kampf um Gerechtigkeit – und die Frage, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. AUTOUR DU FEU ist ein Kinoerlebnis, das nachwirkt – ein Film, der Aktivismus nicht glorifiziert, sondern menschlich macht, mit all seinen Widersprüchen.

AUTOUR DU FEU ist sehenswert für alle, die:
Neugierig sind auf die wenig bekannte Geschichte des Schweizer Aktivismus
Sich in Klimastreiks, sozialen Bewegungen oder antirassistischen Initiativen engagieren
Politische Fragen lieber diskutieren statt dogmatisch beantworten
An das Feuer der Veränderung glauben
