Ai Weiwei, der chinesische Künstler und Aktivist, ist bekannt für seine radikale, unerschrockene Kunst. Im Dokumentarfilm AI WEIWEI’S TURANDOT wagt er sich auf neues Terrain: Er inszeniert Puccinis Werk «Turandot» an der Opera di Roma. Was wie ein Kultur-Clash klingt, entpuppt sich als fesselnder Einblick in den kreativen Prozess eines Genies, der keine Kompromisse kennt.
AI WEIWEI'S TURANDOT
Eine Oper als politisches Statement
Ai Weiwei wäre nicht Ai Weiwei, wenn er «Turandot» einfach nur traditionell inszeniert hätte. Stattdessen nutzte er die Bühne als Leinwand für seine politischen Botschaften. Die ewige Geschichte von Liebe und Macht verwandelte er in einen Kommentar zu unserer globalisierten Welt – geprägt von Krieg (insbesondere dem Krieg in der Ukraine, der die Dirigentin Oksana Lyniv direkt betrifft), Flüchtlingskrisen und autoritären Regimen.
Weiweis Inszenierung war visuell atemberaubend und provokant zugleich. Riesige Videoinstallationen, die an seine eigene Kunst erinnern, überfluteten die Bühne und schufen eine avantgardistische Ästhetik, die die Zuschauer:innen fesselte. Ai Weiweis «Turandot» war hochrelevant, zeitgemäss und ein Schlag ins Gesicht derer, die Kunst von der Politik trennen wollen. Der Film fängt diese Relevanz ein und zeigt, wie Kunst als mächtiges Werkzeug zur Wahrheitssuche dienen kann.
Die Neuinszenierung der Oper hatte ihre Premiere am 22. März 2022 in Rom. Gegenwärtig ist keine Wiederaufnahme geplant.

AI WEIWEI’S TURANDOT | SYNOPSIS
AI WEIWEI’S TURANDOT dokumentiert das Regiedebüt des renommierten chinesischen Künstlers in Puccinis Oper am Opernhaus Rom. Der Film zeigt, wie Weiwei seine künstlerische Vision und seinen Aktivismus in die Inszenierung einfliessen lässt – ein besonders treffendes Projekt für einen Künstler, der mit seinen provokativen Werken Autoritäten herausfordert und sich für Menschenrechte einsetzt. Im Zentrum der Oper steht die tyrannische Prinzessin Turandot, die ihre Bewerber mit Rätseln auf die Probe stellt – oder sie zum Tode verurteilt. Auch ein Jahrhundert nach seiner Uraufführung bleibt das Werk von zeitloser Relevanz und spiegelt die zentralen Themen von Weiweis Kunst wider.

WAS DEN FILM INTERESSANT MACHT
Politischer Kommentar: Ai Weiwei nutzt die Oper als scharfe Kritik an totalitären Systemen, der Zensur und der Unterdrückung von Kunstfreiheit, was sich direkt in den Themen des Films widerspiegelt.
Globaler Aktivismus: AI WEIWEI’S TURANDOT verbindet die Opernhandlung direkt mit aktuellen globalen Krisen (Ukrainekrieg, Flüchtlingskrise), um die weltweite Relevanz politischer Themen zu verdeutlichen.
Persönliche Dissidenz: Die Inszenierung ist tief mit Ai Weiweis eigener Geschichte als politischer Dissident in China verbunden, was dem Werk eine authentische und emotionale politische Tiefe verleiht.
Provokative Visuals: Statt traditionellem Dekor wird auf der Bühne Bildmaterial von realen Kriegen und Protesten verwendet, um das Publikum visuell mit den politischen Realitäten zu konfrontieren. Der Film hält dieses Statement fest.
Zeitgenössische Relevanz: AI WEIWEI’S TURANDOT stellt die Frage, ob klassische Kunst in der Lage ist, eine gespaltene, politisch aufgeladene Welt von heute zu kommentieren und zu verändern.
Fazit: Keine gewöhnliche Doku, sondern ein pulsierendes Kunstwerk für sich, nicht nur für Opern-Fans.
